Die USA wollen Schmitz und einigen seiner Mitarbeiter wegen Urheberrechtsverletzungen und Betrugs den Prozess machen. Die US-Behörden werfen ihnen vor, Copyright-Besitzer in großem Stil um ihre Einkünfte gebracht zu haben. MegaUpload sei einer der größten Umschlagplätze für illegale Kopien von Musik und Filmen gewesen, den Rechteinhabern sei eine halbe Milliarde Dollar Schaden entstanden, so die Anschuldigungen.
Schmitz alias Kim Dotcom weist die Vorwürfe zurück und wehrt sich gegen die Auslieferung. Der gebürtige Kieler war im Jänner in seinem Anwesen in Coatesville bei Auckland festgenommen worden und erst kürzlich gegen Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das zuständige Gericht hatte dabei gegen die Staatsanwaltschaft entschieden, die aus Angst vor einer Flucht Schmitz' mit seiner schwangeren Frau und seinen drei kleinen Kindern nach Deutschland gegen die Freilassung auf Kaution in Berufung gegangen war.
Diese Gefahr sah der zuständige Richter nicht. Schmitz darf nun in seinem Haus auf die Anhörung im Auslieferungsverfahren im August warten. Er wird dabei jedoch mittels elektronischer Fußfessel überwacht, hat striktes Internet-Verbot und darf sein Anwesen nur mit Genehmigung der Behörden verlassen.
In einem ersten Interview nach seiner Freilassung hatte Schmitz die Vorwürfe der US-Justiz als "irreführend" und sogar "bösartig" zurückgewiesen (siehe Infobox). Einen Prozess gegen ihn werde die US-Justiz niemals gewinnen, es könne allerdings "Jahre dauern", seine Unschuld zu beweisen.
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