Gewalt geht weiter

Syrien: Leichen von Journalisten ausgeflogen

Ausland
04.03.2012 12:56
Die Leichen der beiden westlichen Journalisten, die vergangene Woche in der umkämpften syrischen Rebellenhochburg Homs getötet wurden, sind am Sonntag aus Syrien ausgeflogen worden. Der französische Botschafter in Damaskus sagte, die Leichen der US-Reporterin Marie Colvin und des französischen Fotografen Remi Ochlick hätten die syrische Hauptstadt Damaskus an Bord einer Maschine der Air France in Richtung Paris verlassen.

Zuvor waren die Leichen an westliche Diplomaten übergeben worden. Wie Vertreter des Roten Kreuzes mitteilten, wurde die Leiche der Amerikanerin Colvin von syrischen Behörden polnischen Diplomaten ausgehändigt. Polen nimmt die Interessen der USA in Syrien wahr. Die Leiche Ochliks sei französischen Diplomaten übergeben worden.

Die beiden Journalisten waren am 22. Februar im umkämpften Stadtviertel Baba Amr beim Bombardement eines improvisierten Pressezentrums getötet worden. Die französischen Journalisten Edith Bouvier und William Daniels sowie der britische Fotograf Paul Conroy wurden bei dem Beschuss verletzt. Bouvier und Daniels konnten am Freitagabend nach Frankreich zurückkehren (siehe Infobox), Conroy schaffte es gemeinsam mit dem spanischen Reporter Javier Espinosa, über die Grenze in den Libanon zu fliehen.

Rettungskräften wird Zutritt verweigert
Unterdessen gelang es Rettern von Rotem Kreuz und vom Rotem Halbmond erneut nicht, das belagerte Viertel Baba Amro in Homs zu erreichen. Der Aktivist Abu Imad sagte, dass Regime-treue Milizen weiterhin die Bevölkerung in dem Stadtteil "terrorisierten" und junge Männer hinrichteten. Aus diesem Grund würden die Rettungskräfte auch nicht in das Gebiet gelassen.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz teilte mit, dass die Helfer von den Behörden bereits den zweiten Tag in Folge daran gehindert würden, Hilfsgüter in das Viertel zu bringen.

Mehr als 7.500 Tote seit Beginn des Aufstands
Seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Bashar al-Assad vor einem Jahr sind nach UN-Schätzungen mehr als 7.500 Menschen getötet worden. Menschenrechtler gehen von allein 700 Toten im vergangenen Monat in der Stadt Homs aus.

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