Schweres Unglück

Züge krachen frontal ineinander – 16 Tote in Polen

Ausland
04.03.2012 14:10
Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Züge in Südpolen sind 16 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Behörden wurden über 50 Menschen verletzt. "Dies ist die tragischste Katastrophe seit Jahren", sagte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk, der noch in der Nacht zur Unfallstelle geeilt war. "Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien."

Am Sonntagmorgen begannen Arbeiter, die Waggons von den Gleisen zu heben und die letzten Todesopfer zu bergen. Nach Angaben des Innenministers Jacek Cichocki könnten sich noch mehr Opfer in dem Wrack befinden.

Züge fuhren auf selbem Gleis
Das Unglück hatte sich am Samstag gegen 21 Uhr in der Nähe der Stadt Zawiercie ereignet. Der aus sechs Wagen bestehende Zug Przemysl-Warschau war frontal mit dem Zug Warschau-Krakau mit vier Wagen zusammengeprallt. Warum der zweite Zug auf dem falschen Gleis fuhr, ist immer noch unklar.

"Es gab keine Notbremsung, es gab nur den Aufprall. Plötzlich wurde es finster und der Zug stoppte", berichtete der Reisende Dariusz Wisniewski dem Fernsehsender TVN 24. "Als wir ausstiegen, sahen wir, was passiert war. Wir sahen die Verletzten und die Toten. Ich konnte es gar nicht glauben."

Dorfbewohner eilten sofort zu Hilfe
Die Bewohner eines nahe gelegenen Dorfes waren die ersten Helfer am Unfallort und versuchten, die Verletzen aus den entgleisten Waggons zu bergen. Später versorgten sie die Passagiere auch mit Decken und heißen Getränken. "Wir sahen viele Menschen, die im Zug gefangen waren", berichtete ein Helfer der polnischen Nachrichtenagentur PAP. "Wir versuchten, die Fensterscheiben einzuschlagen, damit sie es leichter hatten."

Die ganze Nacht arbeiteten etwa 450 Feuerwehrleute und 100 Polizisten an der Unglücksstelle. Mit Spürhunden suchten die Rettungskräfte in den Trümmern der Waggons fieberhaft nach Überlebenden. In beiden Zügen hatten rund 350 Passagiere gesessen. Auch ausländische Reisende waren unter den Verletzen.

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