Knock-out Nummer 50

Wladimir Klitschko bestraft peinlichen Franzosen

Sport
04.03.2012 12:57
Wladimir Klitschko hat Samstagnacht in Düsseldorf seinen Ruf als derzeit weltbester Schwergewichtsboxer eindrucksvoll untermauert. Der 35-jährige Ukrainer machte vor 50.000 Zuschauern in der ausverkauften, überdachten Fußball-Arena mit dem erschreckend schwachen Herausforderer Jean-Marc Mormeck kurzen Prozess. Der um 17 Zentimeter kleinere und 13 Kilogramm leichtere Franzose wurde von "Dr. Steelhammer" bereits in Runde zwei erstmals auf die Bretter geschickt und nach 1:12 Minuten der vierten Runde endgültig ausgeknockt.

Der 1,98 Meter große und 111 Kilo schwere Klitschko verteidigte mit seinem 50. K.-o.-Triumph im 60. Profikampf (57 Siege, 3 Niederlagen) seine WM-Titel nach WBA-, IBF-, WBO- und IBO-Version erfolgreich. "Ich habe den Kampf dominiert und mich gut verhalten", betonte der "Super-Champion" nach dem extrem einseitigen Duell gegen den 39-jährigen Ex-Weltmeister im Cruisergewicht, der von der ersten Sekunde weg an das Kaninchen vor der Schlange erinnerte und nicht den Funken einer Chance hatte.

"Stolz der Grande Nation" enttäuschte bitter
Mormeck, lautstark als Stolz der "Grande Nation" angekündigt, entpuppte sich damit vor den Augen von Frankreichs Schauspiellegenden Jean-Paul Belmondo und Jean Reno, die den nur etwas mehr als zehn Minuten dauernden Fight am Ring verfolgten, als großer Reinfall. "Der hat heute total versagt. Das war eine Hinrichtung, einfach erbärmlich", lautete der treffende Kommentar von Ex-Europameister Luan Krasniqi. Frankreich muss damit weiter auf einen Box-Weltmeister in der Königsklasse warten.

Deutschlands legendärer Boxtrainer Ulli Wegener hatte das schnelle Ende von Mormeck prophezeit. "Die Klitschkos haben so starke Bauchmuskeln, weil sie sich über die Gegner kaputtlachen", hatte der Ostdeutsche, der am 26. April seinen 70. Geburtstag feiert, vor dem Fight zu Protokoll gegeben. Auch Schauspieler Erdogan Atalay ("Alarm für Cobra 11") meinte nach dem Kampf: "Es ist für die Klitschkos schwer, Gegner zu finden, die nicht gleich umfallen."

Voller Erfolg für RTL
Für den TV-Privatsender RTL war der Kurzauftritt von Klitschko trotzdem ein voller Erfolg: 12,26 Millionen deutsche Boxfans verfolgten kurz vor Mitternacht die spektakulär inszenierte Liveübertragung, das entsprach einem Marktanteil von 50,3 Prozent. RTL hofft nun, dass der 40-jährige WBC-Weltmeister Vitali Klitschko im Juni gegen den Briten David Haye boxt.

Der 31-jährige Ex-Weltmeister im Cruisergewicht hatte sich vor dem Samstag-Fight von Wladimir, dem er im Vorjahr klar nach Punkten unterlagen war, via TV aus seiner Heimatstadt London gemeldet und sein brennendes Verlangen kundgetan, gegen den älteren der Klitschko-Brüder boxen zu wollen. Haye hatte zuletzt vor zwei Wochen für Schlagzeilen gesorgt, als er mit seinem Landsmann Dereck Chisora nach dessen Punkteniederlage gegen Vitali Klitschko bei der Pressekonferenz in München aneinandergeraten war (siehe Infobox).

Vitali Klitschko "bereit" für David Haye
Der im Moment an einer Schulterverletzung laborierende Vitali Klitschko signalisierte seine Bereitschaft zum Duell mit Haye, betonte aber gleichzeitig, dass der Brite derzeit noch eine völlig überzogene Gage fordere. Neben zwei Millionen Pfund Antrittsbörse (2,4 Millionen Euro) fordert sein Management auch 50 Prozent der Pay-TV-Einnahmen aus dem Fight.

Wladimir Klitschko muss sich mit solchen Problemen nicht herumschlagen. Er absolviert seinen nächsten Auftritt am 7. oder 14. Juli mit der IBF-Titel-Pflichtverteidigung gegen den US-Profi Tony Thompson - den er schon einmal ausgeknockt hat.

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(Bild: KMM)



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