"Zahlungsausfall"

Moody’s stuft Griechenlands Bonität weiter ab

Ausland
03.03.2012 07:53
Nach Standard & Poor's hat auch die US-Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit Griechenlands weiter herabgestuft und damit auf den ausgehandelten Schuldenschnitt für das pleitebedrohte Euro-Land reagiert. Das Unternehmen senkte die Bonität von "Ca" auf die niedrigste Stufe "C", was Zahlungsfall bedeutet.

Begründet wurde der Schritt mit der Einigung auf einen Schuldenschnitt, nach dem private Gläubiger des hochverschuldeten Euro-Landes nach Berechnungen von Experten auf 70 Prozent ihrer Forderungen verzichten sollen. Ein weitere Ausblick wurde nicht gegeben.

Wirtschaftliche Verluste befürchtet
Die zum Schuldenschnitt verkündeten Vereinbarungen hätten zur Folge, dass den beteiligten Inhabern griechischer Schuldverschreibungen bedeutende wirtschaftliche Verluste entstünden, teilte Moody's mit.

Es sei zu erwarten, dass die prozentuale Differenz bei einem Tausch der Staatsanleihen 70 Prozent noch überschreiten werde. Außerdem sei davon auszugehen, dass auch nach Vollzug des Schuldenschnitts weiter ein hohes Risiko für einen Zahlungsausfall bestehe.

Einen Ausblick auf die weitere Entwicklung könne deshalb nicht gegeben werden, da die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls weiter hoch sei, sich Griechenland aber bereits auf der niedrigsten Bewertungsstufe befinde.

Abstufung durch S&P erfolgte schon Anfang der Woche
Am Montag hatte bereits die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) auf mit einer erneuten Abstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands auf den Schuldenschnitt reagiert. Die bereits mangelhafte Note "CC" wurde auf ein "Selective Default", also einen teilweisen Zahlungsausfall, gesenkt.

Allerdings sah man bei S&P die Aussichten nach erfolgtem Schuldenschnitt positiver als bei Moody's. Wenn genügend Anleihenbesitzer ihre Wertpapiere wie vorgeschlagen umtauschten, könne sich die Kreditsituation für Griechenland schnell wieder entspannen, hieß es.

Die privaten Gläubiger des Landes - Banken, Versicherungen, Investmentfonds - hatten sich in der vergangenen Woche bereiterklärt, auf Forderungen in Höhe von 107 Milliarden Euro verzichten. Dazu sollen sie ihre griechischen Staatsanleihen gegen neue Schuldpapiere eintauschen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele