"Zahlungsausfall"
Moody’s stuft Griechenlands Bonität weiter ab
Begründet wurde der Schritt mit der Einigung auf einen Schuldenschnitt, nach dem private Gläubiger des hochverschuldeten Euro-Landes nach Berechnungen von Experten auf 70 Prozent ihrer Forderungen verzichten sollen. Ein weitere Ausblick wurde nicht gegeben.
Wirtschaftliche Verluste befürchtet
Die zum Schuldenschnitt verkündeten Vereinbarungen hätten zur Folge, dass den beteiligten Inhabern griechischer Schuldverschreibungen bedeutende wirtschaftliche Verluste entstünden, teilte Moody's mit.
Es sei zu erwarten, dass die prozentuale Differenz bei einem Tausch der Staatsanleihen 70 Prozent noch überschreiten werde. Außerdem sei davon auszugehen, dass auch nach Vollzug des Schuldenschnitts weiter ein hohes Risiko für einen Zahlungsausfall bestehe.
Einen Ausblick auf die weitere Entwicklung könne deshalb nicht gegeben werden, da die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls weiter hoch sei, sich Griechenland aber bereits auf der niedrigsten Bewertungsstufe befinde.
Abstufung durch S&P erfolgte schon Anfang der Woche
Am Montag hatte bereits die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) auf mit einer erneuten Abstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands auf den Schuldenschnitt reagiert. Die bereits mangelhafte Note "CC" wurde auf ein "Selective Default", also einen teilweisen Zahlungsausfall, gesenkt.
Allerdings sah man bei S&P die Aussichten nach erfolgtem Schuldenschnitt positiver als bei Moody's. Wenn genügend Anleihenbesitzer ihre Wertpapiere wie vorgeschlagen umtauschten, könne sich die Kreditsituation für Griechenland schnell wieder entspannen, hieß es.
Die privaten Gläubiger des Landes - Banken, Versicherungen, Investmentfonds - hatten sich in der vergangenen Woche bereiterklärt, auf Forderungen in Höhe von 107 Milliarden Euro verzichten. Dazu sollen sie ihre griechischen Staatsanleihen gegen neue Schuldpapiere eintauschen.
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