Kriegsverbrechen?

UNO-Untersuchung zu Gadafis Tod endet ergebnislos

Ausland
02.03.2012 21:19
Die Todesumstände des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gadafi bleiben vorerst weiter im Dunkeln. Die UNO-Kommission, die zur Untersuchung der Details eingesetzt wurde, konnte nach eigenen Angaben nicht feststellen, ob im Zusammenhang mit dem Tod Gadafis und seines Sohnes Mutassim Kriegsverbrechen begangen wurden. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Freitag.

"Die Kommission ist nicht in der Lage zu bestätigen, dass die Tötung von Muammar al-Gadafi eine illegale Tötung war und verlangt zusätzliche Ermittlungen", heißt es in einem noch unveröffentlichten Bericht der Kommission, in den die AFP Einblick erhielt. "Zwar waren sie verletzt, aber bei ihrer Gefangennahme lebten die beiden noch und starben daher während ihrer Gefangenschaft", heißt es in dem Bericht.

Die libyschen Behörden hätten der UN-Kommission den Einblick in den Autopsiebericht verweigert. Der Arzt der Kommission habe anhand von Fotos des Leichnams die Todesursache bestimmen müssen.

Kugelhagel oder Hinrichtung?
Gadafi war am 23. Oktober unter ungeklärten Umständen von libyschen Rebellen in seiner Heimatstadt Sirte festgenommen worden. Kurz danach war er tot. Nachdem ein NATO-Luftangriff seinen Militärkonvoi zum Halten gebracht hatte, hatte sich Gadafi in einem Abflussrohr unter einer Straße versteckt. Als er von Aufständischen herausgezerrt wurde, war er verletzt, aber noch am Leben, wie Filmaufnahmen zeigen.

Nach dem Tod gab es eine kontroverse Diskussion über die Todesumstände. Während die neue libysche Führung behauptete, Gadafi sei in einem Kugelhagel gestorben, meinten andere, der frühere Machthaber sei hingerichtet worden. Der Internationale Strafgerichtshof geht dem Verdacht auf ein Kriegsverbrechen nach.

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