Ein Opfer gestorben

Sieben Wanderer in Salzburg von Lawine mitgerissen

Salzburg
02.03.2012 17:18
Im Salzburger Pinzgau ist am Freitag eine Gruppe von Schneeschuhwanderern von einer Lawine überrascht worden. Oberhalb der 14 Alpinisten hatte sich im Dürnbachtal bei Neukirchen am Großvenediger eine mächtige Gleitschneelawine gelöst, die sieben Mitglieder mitriss und bis zu zwei Meter tief verschüttete. Sie konnten zunächst geborgen werden, ein Deutscher starb aber wenig später im Spital in Salzburg.

Die von einer Österreicherin geführte Gruppe war von der Gensbichl-Seilbahn in Richtung Steineralm unterwegs. Trotz Lawinenwarnstufe 3 hatten sich die elf Deutschen und zwei Schweizer mit ihrer Führerin ohne "Lawinen-Piepser" ins Gelände gewagt. Auf einer Seehöhe von rund 1.600 Metern kam es dann zu dem Unglück: Etwa 200 Meter oberhalb der Gruppe löste sich eine Lawine, die genau auf die Schneeschuhwanderer zudonnerte und sieben von ihnen mitriss, wie Sepp Herzog, Leiter der Bergrettung im Pinzgau, schilderte.

Die Lawine hatte an der Abrisskante eine Höhe von rund eineinhalb Metern, sie war etwa 120 Meter breit und 300 Meter lang. Um 12.13 Uhr langte der Alarm bei der Bergrettung ein. Zwei der Verschütteten konnten von ihren Kameraden aus dem enorm schweren Schnee befreit werden. Die Helfer von Bergrettung, Alpinpolizei, Feuerwehr, Rotem Kreuz sowie zehn Hundeführer waren rasch zur Stelle, sie wurden mit vier Hubschraubern zum Lawinenkegel geflogen.

Verschütte aus zwei Metern Tiefe ausgegraben
Von einem Verschütteten ragte offenbar noch ein Fuß heraus, von einem anderen der Schneeschuh. Mit Sonden wurden auch die übrigen Schneeschuhwanderer nach relativ kurzer Zeit aus bis zu zwei Metern Tiefe ausgegraben und geborgen. Ein 40-Jähriger aus dem deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen musste noch am Einsatzort reanimiert werden. Er wurde anschließend ins Krankenhaus nach Salzburg geflogen, wo er jedoch rund zwei Stunden später seinen Verletzungen erlag.

Ein weiterer Verletzter wurde mit dem Hubschrauber ins Spital nach Innsbruck transportiert, die anderen wurden laut Rotem Kreuz mit Rettungswagen ins Krankenhaus Mittersill eingeliefert. Die genaue Identität der Opfer war am Nachmittag noch nicht bekannt, sagte Polizei-Sprecher Michael Rausch. Laut Herzog waren insgesamt 99 Helfer am Einsatz beteiligt.

Unweit des Unglücksortes war erst am 19. Februar ein 29-jähriger Skifahrer aus Finnland in ungesichertem Gelände von einem Schneebrett verschüttet worden. Der Mann konnte damals nur mehr tot geborgen werden.

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