"Basis ist gut"

Deutsche bleiben nach Pleite gegen Frankreich gelassen

Fußball
01.03.2012 14:16
Deutschland ist mit einer Niederlage ins EM-Jahr 2012 gestartet. Teamchef Joachim Löw nahm das 1:2 gegen Frankreich in Bremen aber gelassen zur Kenntnis. "Ich glaube, unsere Basis ist gut. Wir haben mit vielen guten Spielen die Erwartungshaltung angehoben. Aber im März sind schon viele Dinge passiert bei uns in den letzten Jahren. Das ist aber nicht so ausschlaggebend", sagte der 52-Jährige. Im vergangenen März hatte die DFB-Auswahl mit einem 1:2 gegen Australien die zuvor letzte Niederlage kassiert.

Die Partie im Bremer Weser-Stadion brachte jedenfalls trotz zahlreicher Ausfälle neue Erkenntnisse. "Ich denke, dass wir gerade in der Defensive einiges machen müssen Richtung EM", gab Löw zu. Nicht nur bei den Gegentoren von Oliver Giroud (21.) und Florent Malouda (69.) machte die nach den Ausfällen von Kapitän Philipp Lahm und Innenverteidiger Per Mertesacker umformierte Abwehr keinen sicheren Eindruck.

Das Tor von Cacau in der Nachspielzeit (91.) war der erste deutsche Treffer gegen Frankreich seit genau 22 Jahren. Der mäßige Gesamteindruck wurde dadurch aber nicht verbessert. Grundsätzliches zu ändern, kommt für Löw aber nicht infrage. "Der Plan und die Inhalte stehen, das ist klar, das hängt nicht mit diesem einen Spiel zusammen", sagte Löw nach dem letzten Test vor der EM-Kaderbekanntgabe Anfang Mai.

Müller: "Waren etwas leichtfertig"
Die öffentliche Erwartungshaltung ist nach der ersten Niederlage nach zehn Partien vorerst wieder etwas gedämpft. "Wir müssen uns hinterfragen, warum wir etwas leichtfertig gespielt haben", sagte Thomas Müller. Ersatz-Kapitän Miroslav Klose wollte aber nicht zu negativ Richtung EM blicken. "Wir haben eine sehr große Qualität im Kader. Wenn es darauf ankommt, ist unsere Mannschaft da", versprach der Lazio-Rom-Stürmer. Ein positives Omen für die DFB-Truppe ist, dass sie auch 1990 vor dem Gewinn des WM-Titels das erste Spiel des Jahres gegen Frankreich mit 1:2 verloren hatte.

Franzosen bringen sich als EM-Mitfavorit ins Spiel
Nach ansprechender Leistung und der mittlerweile 18. Partie in Folge ohne Niederlage mausern sich nun auch die Franzosen zu einem echten Anwärter auf den Titel bei der Endrunde in Polen und der Ukraine. "Ein Sieg gegen eine große Nation ist immer eine gute Empfehlung. Mit so einer Leistung ist bei der EURO alles möglich", sagte Louis Saha. "Anwärter!" titelte "L'Equipe".

Grundsätzlich übten sich die Franzosen trotz des prestigeträchtigen Erfolgs in Zurückhaltung. "Wir wissen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, damit wir den Fortschritt bestätigen und solche Erfolge auch einmal in Pflichtspielen wiederholen", meinte Teamchef Laurent Blanc. Und der starke Goalie Hugo Lloris ergänzte: "Wir können uns freuen, wollen aber nicht euphorisch sein." Auch Löw hat die Franzosen im Juni auf der Rechnung. "Die Mannschaft ist individuell sehr, sehr gut. Und sie haben es jetzt auch geschafft, ein Team zu sein", lobte der DFB-Teamchef.

Franck Ribery blieb ohne Torerfolg und wurde nach einem Schlag auf den Oberschenkel zur Pause vorsichtshalber ausgetauscht. Ebenfalls fraglich für das Meisterschaftsspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag ist dessen Bayern-München-Teamkollege Holger Badstuber, der an Bauchmuskelproblemen laboriert.

Huntelaar verletzt out
Mit Klaas-Jan Huntelaar droht ein weiterer deutscher Bundesliga-Kicker auszufallen. Der Schalke-Stürmer prallte bei seinem Kopfballtor in der 59. Minute beim 3:2-Auswärtssieg der Niederlande in England mit Gegenspieler Chris Smalling zusammen. Bei Untersuchungen im Krankenhaus bestätigte sich der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung aber nicht. Den ManUnited-Kicker Smalling erwischte es im Luftduell schlimmer, er lag minutenlang bewusstlos mit einer Platzwunde am Kopf auf dem Feld. Über die Schwere seiner Verletzung war zunächst nichts bekannt.

Die Niederländer konnten sich vor allem auf einen gut aufgelegten Arjen Robben verlassen, der einen Doppelpack erzielte und damit die Premiere von Englands Interimsteamchef Stuart Pearce vermasselte. Der "Daily Telegraph" würdigte einen Robben, "der England zerrissen hat". Für Teamchef Bernt van Marwijk hat der 28-Jährige gezeigt, dass er "das Gefühl zurück hat."

Italien trotz Niederlage gelassen
Genauso wie die Engländer startete auch Italien mit einer Niederlage ins EURO-Jahr. Cesare Prandelli war nach der 0:1-Heimpleite gegen die USA aber nicht beunruhigt. "Mir hat mein Team gefallen, wir können eine großartige EM spielen", meinte der Italien-Trainer. USA-Teamchef Jürgen Klinsmann freute sich in Genua über einen "historischen" ersten Sieg im direkten Duell.

Grund zum Jubeln hatte auch Roberto Soldado, der mit einem Triplepack beim 5:0-Kantersieg Spaniens gegen Venezuela seine Anwärterschaft auf ein EM-Ticket untermauerte. Der Valencia-Stürmer stand in der Liste der Stürmer-Kandidaten in der Nationalelf nur auf dem fünften Rang hinter Villa, Torres, Llorente und Negredo. "Nun ist er in der Pole-Position" titelte das Sportblatt "As".

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(Bild: KMM)



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