Nach Verhaftungen

Sami Khedira bedauert Skandal um erotische Fotos

Adabei
17.02.2012 18:49
Der deutsche Fußball-Nationalspieler Sami Khedira bedauert die Festnahme von tunesischen Journalisten wegen eines erotischen Magazin-Fotos von ihm und seiner Model-Freundin Lena Gercke. "Ich habe am Donnerstagabend von der Sache erfahren und finde es sehr, sehr traurig und schade, dass so etwas passiert ist", kommentierte der Deutsch-Tunesier am Freitag laut dem Nachrichtenportal "Welt Online".

"Wir leben im 21. Jahrhundert und ich denke, da sollte jeder Mensch das Recht auf Meinungsfreiheit haben", so Khedira. Die tunesischen Behörden hatten Mitte der Woche drei Mitarbeiter der arabischsprachigen Tageszeitung "Ettounissia" festgenommen, weil sie ein freizügiges Fotos mit Khedira und Gercke aus dem Männermagazin "GQ" abgedruckt hatten. Gegen den Herausgeber erging mittlerweile ein Haftbefehl, hieß es aus Justizkreisen in Tunis. Den Mitarbeitern des Blattes wird ein Verstoß gegen Sitte und Moral vorgeworfen.

Das Delikt kann mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren und einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 600 Euro bestraft werden. "Ich respektiere die verschiedenen Religionen, die es gibt und auch den Glauben, den die Menschen haben. Aber ich kann nicht verstehen, dass sich Menschen nicht frei äußern dürfen", zitierte "Welt Online" den 24-jährigen Khedira.

Erotisches Cover sorgte für Aufregung
Die Zeitung hatte das Foto gedruckt, weil Khedira in Tunesien ebenso bekannt ist wie in Deutschland. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid hat einen tunesischen Vater. Auf dem beanstandeten Foto der aktuellen deutschen "GQ"-Ausgabe steht Khedira in Anzug und weißem Hemd hinter seiner Freundin und bedeckt mit einem Arm ihre nackten Brüste. Das Topmodel und der Fußball-Profi hatten ihre Beziehung im vergangenen Sommer öffentlich gemacht.

Journalisten von "Ettounissia" hatten am Donnerstag berichtet, dass sie seit dem Erscheinen des Khedira-Fotos Morddrohungen von mutmaßlichen Islamisten erhalten hätten. Die Polizei ließ die Redaktion daraufhin mit Sonderkräften bewachen. Tunesien wird nach den Wahlen im Oktober 2011 von einer Koalition um die islamistischen Ennahda-Partei regiert. Sie war unter dem im Jänner 2011 gestürzten Präsidenten Zine al-Abidine Ben Ali verboten gewesen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele