Blaue Scheibe

Langer Weg zum Durchbruch: Die Blu-ray wird 10

Elektronik
19.02.2012 15:23
Die Blu-ray feiert Geburtstag: Am 19. Februar 2001 veröffentlichten neun Unternehmen - darunter Sony, Sharp und Samsung - die Spezifikationen für den Datenträger, der zum Nachfolger der DVD werden sollte. Nach schwierigen ersten Jahren ist die Scheibe heute zum Standard für HD-Filme geworden: "Mit einem Anteil von 20 Prozent im Home Entertainment sind wir im Massenmarkt angekommen", sagt Joachim Span, Geschäftsführer von 20th Century Fox Deutschland.

Als eigentlichen Start betrachtet das Industriekonsortium der Blu-ray-Disc Association (BDA) die Einführung der ersten Blu-ray-Disc-Player und der ersten Scheiben im Juni 2006. Sieben Filme markierten die Premiere, darunter "House of Flying Daggers" und "The Terminator". Erschwert wurden die Anfänge von Blu-ray durch den Wettbewerb mit dem konkurrierenden Format HD-DVD, das von Toshiba und NEC im August 2002 vorgestellt wurde.

Die Konkurrenz kam zunächst schneller aus den Startlöchern und profitierte davon, dass die HD-DVD eher eine direkte Weiterentwicklung der DVD darstellte und daher weniger Investitionen bei der Umstellung der Produktionsbetriebe erforderlich machte. Auch Abspielgeräte für die HD-DVD wurden schon früher entwickelt als für Blu-ray.

PlayStation 3 und Filmstudios verhalfen zum Durchbruch
Die Trendwende kam mit Sonys PlayStation 3, die mit der Markteinführung Ende 2006 (im März 2007 auch in Europa) gleich einen Blu-ray-Player an Bord hatte. "Die PlayStation 3 war zu Beginn die dominierende Hardware", erklärt Spang. Letztlich war es aber die Entscheidung der großen Hollywood-Studios, die den Ausschlag für Blu-ray gab.

2007 gab 20th Century Fox seine Entscheidung für die "blaue" Scheibe bekannt, Anfang 2008 schloss sich Warner Bros. an, was eine Kettenreaktion auslöste und Toshiba im Februar 2008 schließlich zur Einstellung der HD-DVD veranlasste. "Glücklicherweise konnten diese Differenzen weniger als zwei Jahre nach Verfügbarkeit der ersten Produkte beendet werden", sagt BDA-Manager Victor Matsuda. "Wir glauben nicht, dass dies einen nachhaltigen Effekt auf die Verbreitung der Blu-ray-Disc hatte."

Am PC bislang wenig gefragt
Erfolgreich ist die "blaue Scheibe" vor allem im Home-Entertainment-Bereich, wo sie HD- und zuletzt vermehrt auch 3D-Filme auf den Fernseher bringt. Am kleinen Notebook-Bildschirm kann Blu-ray seine Vorteile meist nicht voll ausspielen. Auch wird die hohe Kapazität von 50 Gigabyte (Dual Layer) bislang nur von einer Minderheit der PC-Anwender für das Speichern eigener Daten genutzt.

Zunächst in den USA hat das BDA-Konsortium kürzlich ein Förderprogramm gestartet, das laut Matsuda "bei den Verbrauchern das Bewusstsein für beschreibbare Blu-ray-Discs verstärken soll, als großartige Möglichkeit, um Fotos und Videos zu archivieren und weiterzugeben".

Cloud versus Blu-ray
Apple hat darauf verzichtet, Blu-ray-Laufwerke in seine Rechner einzubauen. Der Mac-Hersteller sieht die Zukunft nicht bei den physischen Datenträgern, sondern in der Cloud und ist mit dort mit seiner Online-Vertriebsplattform iTunes erfolgreich.

Tatsächlich bietet sich die Cloud, also die Bereitstellung von IT-Diensten aller Art über verteilte Rechenzentren im Netz nicht nur für das Speichern von Daten, sondern auch für den digitalen Filmvertrieb an. Hier setzt die Branche auf den in den USA bereits erfolgreich gestarteten Standard UltraViolet, der die Bereitstellung von Filmen aus der Cloud mit einer Kopierschutzlösung verbindet.

"Blu-ray wird noch viele Jahre eine wichtige Rolle spielen"
Die Blu-ray-Disc werde dadurch aber nicht überflüssig, erwartet Spang. So gebe es sehr viele Filmfans, die zu Hause ihre Sammlung mit den physisch verfügbaren Filmscheiben pflegen wollten. "Blu-ray wird noch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte eine ganz wichtige Rolle spielen", ist Spang überzeugt.

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