Die Männer (34 und 37 Jahre alt) aus dem Raum Berlin waren am 27. Dezember kurz nach 18.30 Uhr mit einem Mietauto über den Grenzübergang Walserberg nach Österreich eingereist. Knapp eine Stunde später checkten sie in einem Hotel ein - und genau drei Stunden später klickten die Handschellen: Passanten hatten bemerkt, dass in ein Reisecenter in der Innenstadt eingebrochen worden war, und alarmierten die Polizei. Und als die Verdächtigen gerade das Weite suchen wollten, wurden sie festgenommen. Neun weitere Tatorte hatten sie zuvor bereits besucht.
Polizisten klapperten mit Schlüssel Innenstadt ab
Zu dieser Stunde ahnte die Polizei noch gar nicht, dass sie offenbar zwei Vollprofis erwischt hatte. Die Männer zeigten sich dabei alles andere als kooperativ: Sie hatten zwar einen Autoschlüssel dabei, machten aber keine Angaben, wo das Fahrzeug zu finden sei. Polizisten klapperten deshalb mit dem Schlüssel die Innenstadt ab, bis sich endlich mit der Fernbedienung ein Wagen öffnete, schilderte Polizeisprecher Anton Schentz. Das Fahrzeug stellte sich seinen Angaben zufolge als "wahre Fundgrube" heraus: Diebesgut und Einbruchswerkzeug – zum Teil selbst angefertigt – sowie Tür-Zylinder, die es am heimischen Markt nicht gibt, befanden sich darin.
"Wenn ihr das wollt's, dann scheppert's"
Die Abnahme von DNA-Proben gestaltete sich zunächst recht schwierig. "Wenn ihr das wollt's, dann scheppert's", gaben die beiden Männer mit Bodybuilder-Figur den Beamten laut Schentz zu verstehen. "Die Cobra hat sie dann höflich zum DNA-Test gebeten, und dann ging es plötzlich sehr einfach: 'Kein Problem', hieß es plötzlich", so Schentz. Und auch die Aussage des Duos, zuvor noch nie in Österreich gewesen zu sein, konnte zwischenzeitlich widerlegt werden: Auf einem zerknüllten Zettel befand sich eine Hoteladresse in Wien, und dort wurde bestätigt, dass die Männer von 16. bis 18. Dezember einquartiert waren.
Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen, in Salzburg wurden den beiden jedenfalls die zehn Einbrüche nachgewiesen. Was die Männer in Wien getan haben, muss erst geklärt werden – und auch die Auswertung der DNA stehe noch bevor, so der Polizeisprecher. Auch mit ausländischen Behörden und dem Bundeskriminalamt werde noch Kontakt aufgenommen.
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