Die "New York Times" hatte am Donnerstag über schlechte Arbeitsbedingungen bei Apple-Zulieferern in China berichtet. Unter anderem wurden frühere Apple-Manager zitiert, die anonym andeuteten, dass der Konzern um des Profits willen auch mal ein Auge zudrücke.
Cook zeigte sich in der Mitarbeiter-Mail "empört" über den Vorwurf. "Jede Behauptung, dass uns dies egal sei, ist nachweislich falsch und beleidigend für uns", wetterte der Jobs-Nachfolger in dem Text, den das Apple-Blog "9to5Mac" veröffentlichte. Solche Vorwürfe stünden im Widerspruch zu den Grundwerten von Apple: "So sind wir nicht."
Die Zeitung hatte unter anderem ausführlich über Opfer von zwei Explosionen bei Apples Zulieferern berichtet, bei denen im vergangenen Jahr vier Arbeiter getötet und 77 verletzt worden waren. Beim Polieren von Aluminium-Gehäusen war Metallstaub detoniert. Apple war Anfang des Jahres auf die Unfälle im jährlichen Bericht zu den Arbeitsbedingungen bei Zulieferern eingegangen und hatte betont, nach den Explosionen seien die Sicherheitsvorkehrungen verbessert worden (siehe Infobox).
Report deckte zahlreiche Missstände auf
Nach eigenen Angaben hat Apple die Zahl der Inspektionen bei Zulieferern im vergangenen Jahr um 80 Prozent auf 229 erhöht - und dabei in China etliche Verstöße festgestellt. So ging aus dem Bericht hervor, dass Arbeitswochen von mehr als 60 Stunden in vielen Betrieben zum Alltag gehören. In 93 Fabriken sei diese Marke mindestens einmal in einem Dreimonatszeitraum überschritten worden, hieß es.
Schon in den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Apple-Zulieferern gegeben, vor allem nach einer Selbstmordserie beim großen chinesischen Auftragsfertiger Foxconn. Die meisten Zulieferer von Apple in China beliefern auch andere Hersteller wie Dell, Hewlett-Packard, IBM, Lenovo, Motorola, Nokia, Sony oder Toshiba.
Erstmals Zulieferer-Liste veröffentlicht
Cook will nun für bessere Arbeitsbedingungen sorgen. So veröffentlichte der bisher für seine Geheimniskrämerei bekannte Konzern erstmals eine Liste seiner 156 Zulieferer und trat der Organisation Fair Labor Association bei, die unabhängige Inspektionen in Betrieben durchführt.
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