Nächste Patentklage

Kodak nimmt jetzt Erzrivalen Fujifilm ins Visier

Elektronik
16.01.2012 09:04
Der ums Überleben kämpfende Fotopionier Kodak überzieht weitere Rivalen mit Patentklagen. Nachdem in der vergangenen Woche bereits Apple und der Smartphone-Hersteller HTC verklagt wurden, ist jetzt der japanische Erzrivale Fujifilm dran, dem Kodak die Verletzung von fünf Patenten vorwirft. Darunter sind ein grundsätzliches Digitalkamera-Patent sowie Techniken zur Anzeige von Aufnahmen.

Kodak versucht derzeit, ein Paket aus rund 1.100 Patenten zu verkaufen, um sich dringend benötigtes frisches Geld zu besorgen. Sollte der Deal nicht gelingen, droht Kodak laut Medienberichten innerhalb weniger Wochen die Insolvenz. Kodak selbst bestätigt dies nicht. Bereits im vergangenen Herbst hatte das Unternehmen jedoch gewarnt, dass ohne neue Mittel binnen zwölf Monaten das Aus kommen könnte.

Nach Einschätzung von Experten versucht Kodak mit den Klagen möglicherweise, potenziellen Kaufinteressenten die Schlagkraft seines Patent-Portfolios zu demonstrieren. Fujifilm war schon zu Zeiten der analogen Fotografie der schärfste Kodak-Konkurrent und setzte die Amerikaner mit günstigeren Filmen unter Druck. Damals war der Markt allerdings noch so groß, dass beide Rivalen ein gutes Auskommen hatten.

Kodak hatte einst die traditionelle Fotografie entscheidend geprägt. Die Erfindung des Fotofilms und des Kleinbildformats machten den Konzern aus der Nähe von New York reich. Das mehr als 130 Jahre alte Unternehmen war zudem an den Anfängen der digitalen Fotografie beteiligt und hält deswegen auch dort diverse grundlegende Patente. Allerdings verlor Kodak in dem Bereich seinerzeit schnell den Anschluss an die Konkurrenz und kommt mit dem Wandel zur Digitalfotografie bis heute nicht zurecht.

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