Besitzer angezeigt

NÖ: Hochgiftige Schlangen und Hanf bei Löscheinsatz

Niederösterreich
04.01.2012 09:48
Gleich zwei ungewöhnliche Bestandteile hat ein Löscheinsatz am Dienstagabend bei einem Brand in Niederösterreich zu bieten gehabt: Zunächst wurden die Feuerwehrmänner über hochgiftige Schlangen im Keller des Hauses informiert, sieben Reptilien wurden gerettet. Später stießen die Helfer zudem auf eine große Hanfplantage, die das Feuer noch dazu ausgelöst hatte. Der Besitzer des Anwesens, der angezeigt wurde, musste ins Spital gebracht werden.

Die Feuerwehr war gegen 18 Uhr wegen des Brandes eines Stadels in Gansbach im Bezirk Melk alarmiert worden. Aus dem Keller drang starker Rauch, die Florianijünger vermuteten einen Glimmbrand als Ursache. Der 43-jährige Besitzer des Anwesens war beim Eintreffen der Löschtrupps bereits in ein Krankenhaus gebracht worden. Er hatte zuvor vergeblich versucht, die Flammen zu ersticken.

Als die Einsatzkräfte unter Atemschutz den Einsatz beginnen wollten, wurden sie von einer Nachbarin über ein Terrarium mit Giftschlangen informiert. Daraufhin habe der Einsatzleiter den Rückzug angeordnet, teilte Franz Resperger, Sprecher des Landeskommandos, mit. Ein Reptilien-Experte wurde hinzugezogen.

Polizeiangaben zufolge wurden in dem Terrarium zwei Taipane und eine Monokelkobra sowie vier kleine, ebenfalls giftige Bambusottern gehalten. Laut Vergiftungszentrale ist im Falle eines Bisses ein Gegenserum nur in München gelagert und verfügbar.

Sieben hochgiftige Schlangen im Keller gefunden
Durch die Hitze war das Terrarium geborsten, die meisten Schlangen entkamen. Der Experte, der sich in den da bereits rauchfreien Keller begeben hatte, fand zuerst zwei Schlangen noch in dem Terrarium. Eine weitere Schlange, die in dem Raum vermutet wurde, war vorerst unauffindbar, konnte aber ebenso wie vier weitere Tiere später gefunden werden. Alle Reptilien hatten in dem zuvor stark verrauchten Keller überlebt. Es handelte sich demnach um drei 1,50 bis 1,80 Meter lange und vier kleinere Schlangen.

Die Tiere wurden in die Obsorge eines Fachkundigen übergeben, der noch am Dienstagabend ausfindig gemacht werden konnte, berichtete Bezirkshauptmann Norbert Haselsteiner. Es bestehe somit "keine Gefahr". Den Besitzer erwarte ein Verwaltungsstrafverfahren wegen unberechtigter Haltung.

Illegale Hanfplantage im Keller und am Dachboden
Doch damit nicht genug: Im Keller des Anwesens fand die Polizei schließlich den Auslöser des Brandes: Ein Notstromaggregat, das eine illegale Cannabisplantage üppigen Ausmaßes versorgen sollte, hatte Feuer gefangen. Etwa 550 Setzlinge von zehn Zentimetern Höhe wurden sichergestellt.

Zudem wurden auf dem Dachboden, wo auch 28 Beleuchtungskörper hingen, rund 500 Stück 30 bis 90 Zentimeter hohe Cannabispflanzen sichergestellt. In einem anderen Raum waren der Polizei zufolge bereits Vorbereitungen für einen weiteren Anbau getroffen worden. Der Besitzer wurde nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt.

Insgesamt waren 85 Feuerwehrleute an dem Löscheinsatz beteiligt. In den Nachtstunden blieb eine Brandwache aufrecht. Was mit den Giftschlangen geschieht, soll in den nächsten Tagen der Amtstierarzt entscheiden, zunächst wurden sie in die Obhut des Reptilien-Experten übergeben.

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