Minister will prüfen

Mitterlehner zeigt sich offen für “Papamonat”

Österreich
30.12.2011 12:06
Familienminister Reinhold Mitterlehner zeigt sich offen für das sogenannte "Papamonat". Im Rahmen einer Evaluierung des Kindergeldes werde man auch die Frage prüfen, "ob wir eventuell im Rahmen des Kinderbetreuungsgeldes das Papamonat realisieren können", so der Minister. Mit der Väterbeteiligung beim Kindergeld zeigt sich Mitterlehner sehr zufrieden - sie liegt laut einer aktuellen Statistik des Familienministeriums je nach Variante bei bis zu 31 Prozent.

Für Mitterlehner sind zwar die verschiedenen Kindergeld-Varianten "relativ erfolgreich", er ortet aber auch eine "relativ komplizierte" Systematik, weshalb man eine Evaluierung durchführen werde. Dabei gehe es vor allem um eine administrative Vereinfachung. Man wolle die Handhabung und vor allem die Wahlmöglichkeit, welches Modell für die jeweiligen Betroffenen momentan wirklich das günstigste ist, vereinfachen. Man werde Gespräche mit den Sozialpartnern führen.

Im Zuge der Evaluierung hat der ÖVP-Minister vor, auch die Frage eines Papamonats im Rahmen des Kindergelds zu prüfen. Dieses gibt es bisher nur im öffentlichen Dienst. Der Mehrwert wäre, dass Väter nicht wie jetzt Pflegeurlaub nehmen müssten, um die Kinderbetreuung nach der Geburt partnerschaftlich wahrnehmen zu können.

Eine Möglichkeit wäre ein Splitting - es könnte also ein Bezugsmonat vorgezogen und dafür am Schluss abgezogen werden - oder man erhöht den Bezug um einen Monat. "All diese Dinge werden wir uns anschauen", erklärte Mitterlehner. Der Minister betonte aber auch, dass die Sache noch mit den Sozialpartnern zu verhandeln wäre. "Wir wollen das so machen, dass die Wirtschaft das vertreten kann und akzeptiert."

SPÖ lobt Minister, Grüne sprechen von "Frotzelei"
Positiv reagierte SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Mautz auf Mitterlehners Idee: "Der Papamonat wurde im Bundesdienst bereits umgesetzt und ist eine Erfolgsgeschichte, daher ist es zu begrüßen, dass Familienminister Mitterlehner eine generelle Einführung prüfen lässt."

Als "politische Frotzelei" bezeichnet dagegen die Familiensprecherin der Grünen, Daniela Musiol, die Aussagen Mitterlehners. "Dieses Vorhaben steht im Koalitionspakt von SPÖ-ÖVP. Und der ist bereits drei Jahre alt. Die Einführung eines Papamonats wäre für Österreichs Familien und Jungeltern erfreulich. Daher soll Mitterlehner seinen Ankündigungen endlich Taten folgen lassen", fordert Musiol.

Auch BZÖ-Familiensprecherin Ursula Haubner forderte Mitterlehner auf, nun endlich Nägel mit Köpfen machen. "Das ist absolut realisierbar und machbar", so Haubner.

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