Billig-Silikon
F: Rückruf-Aktion defekter Implantate für 30.000 Frauen
Frankreichs Gesundheitsminister Xavier Bertrand riet den 30.000 betroffenen Frauen am Freitag zu einer erneuten Operation. Der Grund sind acht Fälle von Krebserkrankungen bei Frauen, deren Implantate gerissen waren und sich dadurch Teile im Körper verbreiteten.
Allerdings ist bisher kein ursächlicher Zusammenhang zwischen den minderwertigen Implantaten des französischen Herstellers PIP und den Krebserkrankungen nachgewiesen. Jedenfalls haben seit März 2010 mehr als 2.000 Frauen in Frankreich gegen die PIP-Implantate vor Gericht geklagt. Das Unternehmen ist 2010 in Konkurs gegangen.
Bislang zehn Frauen in Österreich betroffen
In Österreich sind indessen nach jüngsten Informationen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vermutlich zehn Frauen von den defekten Implantaten der Herstellerfirma betroffen. Acht Frauen wurden die defekten Silikon-Kissen von einer Medizinerin aus der Steiermark eingesetzt, bei drei Patientinnen davon wurde der Eingriff bereits wieder rückgängig gemacht.
Der AGES sind zwei weitere Fälle bekannt, bei denen die Frauen in Österreich leben und sich die Implantate im Ausland einsetzen haben lassen. "Es ist allerdings denkbar, dass sich weitere Frauen im Ausland operieren haben lassen", sagte Marcus Müllner, Bereichsleiter PharmMed in der AGES. "Man kann die Kirche aber im Dorf lassen, bei dieser kleinen Menge an Frauen ist eine engmaschige Überwachung möglich", beruhigte Müllner.
Kostenübernahme sichergestellt
Jene Frauen, die die Implantate von der steirischen Ärztin eingesetzt bekommen haben, würden auch kontinuierlich überwacht werden. Sollte bei den betroffenen Patientinnen dennoch eine Operation notwendig sein, habe das Ministerium sichergestellt, dass es "keine Diskussion über eine Kostenübernahme" gibt, sagte Sigrid Rosenberger, Pressesprecherin des Gesundheitsministeriums.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.