Mit "Hubble"-Hilfe

Astronomen finden komplexe Moleküle auf dem Pluto

Wissenschaft
22.12.2011 11:31
Mithilfe des hochempfindlichen Cosmic Origins Spectograph (COS) an Bord des Weltraumteleskops "Hubble" haben US-Forscher Hinweise auf die Existenz komplexer Moleküle auf der Oberfläche des Pluto – des einst neunten und am weitesten entfernten Planeten unseres Sonnensystems – entdeckt.

Wie Forscher des Southwest Research Institute in San Antonio (Texas) und der Nebraska Wesleyan University im Fachblatt "Astronomical Journal" schreiben, fanden sie mithilfe von COS Hinweise auf Kohlenwasserstoff- und/oder Nitritverbindungen auf der Oberfläche (im Bild eine künstlerische Darstellung) des im August 2006 zum Zwergplaneten degradierten Himmelskörpers.

Solche chemischen Verbindungen können laut Angaben der Wissenschaftler durch das Zusammenspiel von Sonnenlicht oder kosmischer Strahlung mit Eis an der Oberfläche des Puto, das Methan, Kohlenmonoxid und Stickstoff enthält, entstehen. "Das ist eine aufregende Entdeckung, weil komplexe Kohlenwasserstoffe und andere Moleküle vielleicht für den nun mit Hubble entdeckten ultravioletten Spektralbereich und – unter anderem – auch für die rötliche Farbe des Pluto verantwortlich sein könnte", sagte Alan Stern vom Southwest Research Institute.

COS, ein sogenannter Spektrograph, der einfallendes Licht in seine Wellenlängen zerteilt, wurde im Mai 2006 anlässlicher einer Reparatur des Teleskops "Hubble" (Bild 2) von der Besatzung des Spaceshuttles "Atlantis" installiert. Er ermöglicht der Wissenschaft einen Blick auf schwach glimmende kosmische Objekte im Bereich der ultravioletten Strahlung.

Pluto 2006 zu Kleinplanet degradiert
Von seiner Entdeckung am 18. Februar 1930 bis zur Neudefinition des Begriffs "Planet" am 24. August 2006 durch die International Astronomische Union war der Pluto der neunte und äußerste Planet unseres Sonnensystems. In Folge wurde er zum Zwergplaneten degradiert und mit der Kleinplanetennummer 34340 versehen, sodass seine vollständige offizielle Bezeichnung nunmehr "(134340) Pluto" ist.

Mit einem Durchmesser von etwa 2.390 Kilometern ist Pluto etwas kleiner als der Erdmond. Da er durchschnittlich 40 Mal weiter von der Sonne entfernt ist als die Erde, herrscht auf dem Zwergplaneten ständige Dunkelheit, die Temperatur auf der Oberfläche beträgt etwa minus 230 Grad Celsius. Diese unwirtliche Kombination aus Finsternis und Kälte haben mit dazu geführt, dass er nach dem römischen Gott der Unterwelt, Pluto, benannt wurde.

Bild: ESO/L. Calçada

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