Lukaschenko-Protest

Geheimdienst quält barbusige Aktivistinnen

Ausland
20.12.2011 21:57
In Weißrussland sind drei ukrainische Feministinnen nach Angaben ihrer Gruppe von Geheimdienstagenten verschleppt und misshandelt worden. Zuvor hatten sie barbusig gegen den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko demonstriert. Die Behörden des autoritären Staates schweigen sich zu den Vorwürfen aus.

Wie die Gruppe Femen am Dienstag mitteilte, konnte sie am Dienstag Kontakt zu den drei Frauen herstellen. Die Feministinnen Inna Schewtschenko, Oxana Saschko und Alexandra Nemtschinowa (siehe Bild) hätten demnach berichtet, dass sie nach ihrer Protestaktion an einem Bahnhof in Minsk gekidnappt worden seien. Anschließend wären sie über Nacht mit verbundenen Augen aus Minsk rund 320 Kilometer weit in die Region Gomel verschleppt worden.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt seien sie dann in einem Waldstück mit Öl übergossen, mit dem Anzünden bedroht und später nackt ausgesetzt worden. Auch hätten die Agenten die drei Frauen mit einem Messer bedroht und ihnen später die Haare abgeschnitten. Die Agenten hielten ihre Taten demnach mit einer Videokamera fest. Die Frauen konnten sich in die Ortschaft Beki im Südosten des Landes retten.

Protest war laut Behörden eine "Provokation"
Der Geheimdienst wollte sich nicht zu den Vorfällen äußeren. Die Frauen hatten am Montag vor der Zentrale des Geheimdienstes KGB barbusig gegen die umstrittene Wiederwahl Lukaschenkos vor einem Jahr protestiert und sich dabei mit Schnurrbärten als Lukaschenko verkleidet. Geheimdienst-Sprecher Alexander Antonowitsch hatte vor der Entführung gesagt, der Protest sei eine "Provokation" gewesen.

Die ukrainische Botschaft in Minsk hatte zunächst nichts über den Verbleib der Frauen erfahren können. Bei den Nachforschungen seien die Diplomaten auf eine "Mauer" gestoßen, sagte ein Mitarbeiter der Botschaft.

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