Zu günstige Pirsch

Ministerium prüft Vorwürfe – ÖVP für “totale Aufklärung”

Österreich
19.12.2011 18:08
Bis zu 1.260 Euro kostet der Abschuss eines Keilers auf dem Heeres-Truppenübungsplatz Allentsteig - viele VIPs hätten aber deutlich weniger oder gar nichts bezahlt, wie zwei Namenslisten zeigen. Das Verteidigungsministerium prüft nun die Vorwürfe, die ÖVP will eine parlamentarische Anfrage einbringen und fordert "totale Aufklärung".

Die Faktenlage ist klar: Auf zwei Listen, die der "Krone" zugespielt worden sind (siehe Infobox), sind die Namen von zwei Raiffeisen-Managern, von Politikern, Industriellen und auch von zwei ORF-Direktoren vermerkt, die auf dem 157 Quadratkilometer großen Übungsplatz auf der Pirsch waren. Die Überschrift auf den beiden Listen der Heeresforstverwaltung Allentsteig: "Übersicht über unentgeltliche Abschüsse von Schwarzwild in der HFV von 2005-2010".

Darabos: "Vorwurf ernst nehmen"
"Der Vorwurf, dass Prominente zu günstig oder gratis auf Bundesheer-Grund jagten, ist ernst zu nehmen", ordnete Verteidigungsminister Norbert Darabos Ermittlungen an. Immerhin besteht der Verdacht, dass dem Steuerzahler enorme Einnahmen entgangen sind: Für eine Jagd auf dem Heeres-Gelände müssten eigentlich "bis zu 8.000 Euro" kalkuliert werden, meinen Waldviertler Jäger, die dort schon auf der Pirsch waren.

Dass ihr Jagdtag bei Allentsteig besonders günstig gewesen ist, sei ORF-NÖ-Direktor Norbert Gollinger und dem ORF-Finanzchef Richard Grasl "gar nicht aufgefallen": Laut Stellungnahme des ORF hätten sie "genau das bezahlt, was verrechnet wurde". Eine interne Untersuchung werde im ORF nicht eingeleitet.

ÖVP wünscht "totale Aufklärung"
Interessant: ÖVP-Nationalrat Günter Stummvoll wünscht "totale Aufklärung" in diesem Fall - er wird eine parlamentarische Anfrage an Darabos einbringen. Und das trotz gewisser Namen auf den zwei Listen.

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