Das sehbehinderte Paar ging mit seinen Blindenhunden gegen 20 Uhr am Donaukanal spazieren. Dabei kam es vom Weg ab. Das Pärchen fiel etwa 100 Meter von dem Schiff entfernt ins Wasser und trieb auf die 150 Tonnen schwere "Johann Strauss" zu.
"Sie hatten keine Orientierung und riefen: 'Wir sind blind, wir ertrinken'", schilderte Walterskirchen die dramatische Situation. "Das Schiff hat einen wahnsinnigen Sog", betonte er - die Gefahr, unter das Gefährt zu geraten, wäre groß gewesen.
"Ich habe sofort Rettungsringe ins Wasser geworfen und den beiden Orientierungshilfe gegeben", fuhr Walterskirchen fort. Er gab den Blinden Anweisungen, nach rechts - vom Schiff weg - zu schwimmen. Dort konnten sich die Verunglückten auf einen Vorsprung am Ufer retten.
"Weihnachtswunder, dass die beiden überlebt haben"
Der Kapitän setzt einen Notruf ab und verständigte die Einsatzkräfte. Die Feuerwehr stieg zu den Personen ab, um sie auf dem 30 Zentimeter breiten Vorsprung zu sichern. Mit Gurt und Rettungsleine gesichert, stiegen der Mann und die Frau schließlich über die Hakenleiter auf.
Die beiden erlitten lediglich Verletzungen an den Füßen und wurden mit der Rettung ins AKH gebracht. "Das Wasser hatte eisige Temperaturen, es ist ein Weihnachtswunder, dass die beiden das überlebt haben", freute sich Walterskirchen. "Vier Minuten später hätten die beiden laut Notarzt keine Chance mehr gehabt."
Das sehbehinderte Paar dürfte ohne die Blindenhunde, die frei herumliefen, die Orientierung verloren haben. Die ebenfalls verzweifelten Hunde wollten nachspringen. "Schließlich gab das Herrchen ihnen den Befehl, sich hinzulegen", erzählte Walterskirchen.
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