Sperren geplant

Antipiraterie-Verein nimmt Provider stärker in die Pflicht

Web
13.12.2011 15:09
Im Kampf gegen illegale Film- und Musikangebote im Netz will der österreichische Verein für Antipiraterie (VAP) künftig verstärkt die Internetprovider in die Pflicht nehmen. Im Bemühen um Rechtssicherheit und Urheberrechtsschutz im Netz werde es wohl "ohne Zwangsmaßnahmen nicht gehen", meinte VAP-Generalsekretär Werner Müller am Dienstag anlässlich der Jahresbilanz-Pressekonferenz.

Die Maßnahmen sollen sich laut VAP nicht gegen den einzelnen User oder den meist wenig professionellen "User Generated Content" richten, also von Nutzern erstellte Inhalte, sondern gegen die großen kommerziellen Piratenplattformen wie das im Juni in Deutschland zerschlagene kino.to und dessen Nachfolger.

Der Fachverband für Werbung und Marktkommunikation werde sich zudem dafür einsetzen, dass keine Werbung von österreichischen Unternehmen mehr auf Piraterieseiten geschalten wird. Die vom VAP ins Auge gefassten, aber nicht näher genannten Portale finanzieren sich demnach größtenteils über solche Werbung.

Sperren für Downloadseiten geplant
Der Verein strebt nach eigenen Angaben grundsätzlich Domain- und IP-Sperren für jene 30 bis 40 Downloadseiten an, die (fast) ausschließlich illegale Inhalte anböten. Die heftig umstrittene Filterlösung sei "derzeit kein Thema", so Müller. Ob etwaige Webseiten, die Anleitungen zum Umgehen von Sperren veröffentlichen, dann auch gesperrt werden sollen, und wo die Grenzen gezogen würden, blieb unklar. "Das ist ein gesellschaftspolitisches Minenfeld."

Jährlicher Schaden in Millionenhöhe
VAP-Präsident Ferdinand Morawetz betonte, dass illegale Downloads nicht zuletzt Arbeitsplätze aufs Spiel setzen. Dessen werde man sich bewusst, wenn man sich einmal den ganzen Abspann eines Films ansehe. Und es gebe schließlich genügend legale Angebote - von Kino über CD und DVD bis hin zu Online-Plattformen, um sich Filme anzusehen oder Songs anzuhören.

Laut VAP-Rechtsanwalt Andreas Manak hat sich die Aktivität des Vereins im Übrigen weitgehend von den Flohmärkten ins Internet verlagert, die Schäden durch illegalen Contenterwerb belaufen sich in Österreich nach Schätzungen auf rund 30 Millionen Euro.

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