Nach Plagiatsaffäre
Guttenberg ist neuer Internet-Berater der EU
Für seine neue Aufgabe erhält Guttenberg, der für die US-amerikanische Denkfabrik Center for Strategic and International Studies arbeitet, keine Bezahlung. Guttenberg soll zwischen den EU-Mitgliedstaaten, Drittländern und NGOs Kontakte knüpfen, um Regimegegnern dabei zu helfen, das Internet zu nutzen. Die EU will Oppositionelle über Risiken sozialer Netzwerke aufklären oder ihnen Software-Pakete zur Verfügung stellen.
"Kein politisches Comeback"
Deutschlands Ex-Verteidigungsminister plant jedenfalls vorerst kein politisches Comeback. "Ich bin in die USA gegangen und ich plane nicht, in den nächsten Wochen oder Monaten zurückzukommen", meinte er am Montag. EU-Kommissarin Kroes erklärte, sie selbst kenne Guttenberg seit Langem - deshalb habe sie bereits im Sommer die Initiative ergriffen und ihn um seine Mitarbeit gebeten.
Von kritischen Fragen zu seiner Glaubwürdigkeit ließ sich der ehemalige Hoffnungsträger der CSU nicht provozieren. Ob denn Internet-Freiheit für ihn "Copy-and-Paste für alle" bedeute, beantwortete er trocken mit dem Hinweis, dass sich die Nutzung des Internet stets im demokratischen Rechtsrahmen bewegen müsse. "Ich habe persönliche Erfahrungen gemacht mit dem Internet und schätze dessen Möglichkeiten, die Mächtigen zur Rechenschaft zu ziehen", gab er sich einsichtig.
Über Plagiatsaffäre gestolpert
Der CSU-Politiker hatte sein Amt niedergelegt, nachdem Aktivisten im Internet auf der Webseite "Guttenplag" dokumentiert hatten, dass viele Passagen seiner Doktorarbeit abgeschrieben waren. Die Plagiatsvorwürfe hatten ihn auch seinen Doktortitel gekostet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.