Im Hohenemser Stadtrat ist die Stimmung durchwachsen. "Es gab nach der Vorstellung des Projekts eine kurze Diskussion, die noch weit von einem Beschluss entfernt war", sagte Bürgermeister Richard Amann. Noch im Jänner will man aber im Stadtrat über das geplante Bordell-Projekt abstimmen. "Jetzt müssen die Fraktionen erst einmal intern das Thema diskutieren", so Amann.
Exekutive geht auf Distanz
Der Vorarlberger Landespolizeikommandant Siegbert Denz kommentierte das Bordell-Projekt in Hohenems: "Das Thema ist in Vorarlberg ja nicht neu." Dennoch sei der Betrieb eines legalen Bordells in Vorarlberg nicht der "notwendige Weg", die Vorarlberger Polizei stehe dem Projekt in Hohenems jedenfalls distanziert gegenüber.
"Illegale Prostitution wird nicht verschwinden"
"Mit offiziellen Etablissements wird die illegale Wohnungs- und Straßenprostitution nicht verschwinden", betonte Denz. Außerdem habe eine derartige Einrichtung immer andere kriminelle Begleiterscheinungen, als Ursachen dafür nannte er etwa ein Konkurrenzdenken anderer in diesem Bereich tätiger Personen.
Für die Genehmigung - mit Auflagen - eines Bordells ist laut Vorarlberger Sittenpolizeigesetz die jeweilige Gemeinde zuständig. In Vorarlberg stand ein Bordell zum letzten Mal 2003 in der Bodensee-Gemeinde Hard zur Diskussion: Das Projekt wurde damals aber abgelehnt, nachdem der Widerstand innerhalb der Bevölkerung immer stärker geworden war.
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