Eiweiß blockiert

Schweizer Forscher ersticken Krebs-Metastasen im Keim

Wissenschaft
07.12.2011 12:06
Hoffnung für Krebspatienten: Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Lausanne haben jetzt ein Molekül entdeckt, das bei der Ausbreitung von Krebs im Körper eine Schlüsselrolle spielt. Indem die Wissenschaftler das Molekül bei Mäusen blockierten, verhinderten sie bei den Nagern, dass Tumore Metastasen bilden konnten.

Nicht aus jedem Tumor entstehen Metastasen. Lediglich Krebsstammzellen können solche Ableger erzeugen - und nur dann, wenn sie in bestimmten Nischen im Körper sitzen, welche die Ausbreitung fördern.

Forscher blockieren Eiweiß
Joerg Huelsken vom Schweizerischen Institut für experimentelle Krebsforschung ISREC an der ETH Lausanne hat mit seinem Team in besagten Nischen ein Eiweiß namens Periostin aufgespürt, das essenziell ist für die Bildung von Metastasen. Von ihm war bekannt, dass es an der Embryonalentwicklung beteiligt ist.

Beim Erwachsenen ist es nur in bestimmten Organen aktiv: Knochen, Haut, Darm und Milchdrüsen. Wie die Forscher im Fachmagazin "Nature" berichten, entwickelten sie ein Molekül, das sich bei Mäusen an Periostin anheftet und es so funktionsunfähig macht. Die Folge: Ohne Periostin konnten Tumore bei den Nagetieren keine Metastasen bilden.

Bei Mäusen praktisch ohne Nebenwirkungen
"Stattdessen verschwindet der Tumor oder bleibt in einem inaktiven Schlummerzustand", erläuterte Huelsken. Besonders erfreulich: In den Mäusen verursachte die Hemmung von Periostin praktisch keine Nebenwirkungen. "Das heißt aber nicht automatisch, dass das auch für den Menschen gilt", warnte der Forscher.

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