Ägypten-Wahl

Muslimbruderschaft auch bei Stichwahl erfolgreich

Ausland
07.12.2011 12:00
Die Partei für Freiheit und Gerechtigkeit der islamistischen Muslimbruderschaft hat in Ägypten auch die erste Stichwahl für sich entscheiden können. Sie errang bei der jüngsten Abstimmungsrunde der Parlamentswahl 34 der von ihr angestrebten 45 Sitze, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch aus Parteikreisen erfuhr. Doch nach insgesamt vier Wahltagen macht sich bei den Ägyptern bereits Wahlmüdigkeit breit.

Die Muslimbrüder hatten bereits zu Beginn der Wahl vergangene Woche klare Siege für ihre Einzelkandidaten einfahren können. Nun sicherten sie sich den Informationen zufolge auch in der Stichwahl mehrheitlich die Sitze, die sie anstrebten. Die Wahlrunde fand Montag und Dienstag statt. Insgesamt standen 56 Sitze für Einzelkandidaten aus allen Parteien zur Verfügung. Die restlichen Mandate sollen über Listen vergeben werden.

Muslimbrüder und Salafisten liegen vorne
Nach der bisherigen Auszählung liegen die Muslimbrüder und die Partei des Lichts der streng islamischen Salafisten bei der Parlamentswahl auf den Plätzen eins und zwei. Die Ägyptische Allianz der Liberalen und Linken belegt den dritten Platz. Weniger als fünf Prozent der Stimmen erhielten die Parteien der sogenannten Revolutionäre, die im Februar zum Sturz von Präsident Husni Mubarak beigetragen hatten.

Die Parlamentswahl findet in den 27 Provinzen in drei Phasen statt, wobei es jeweils eine Stichwahl gibt. Das Endergebnis soll am 13. Jänner vorliegen. Ägyptische Wahlbeobachter berichten jedoch, dass bereits jetzt erste Anzeichen von Wahlmüdigkeit zu erkennen seien. In Kairo, Alexandria und sieben weiteren Provinzen gingen demnach am vierten Tag der Parlamentswahl nicht sehr viele Wähler zu den Urnen.

Neues Kabinett noch in dieser Woche
Noch in dieser Woche soll indes Kamal al-Ganzouri, der vom Obersten Militärrat zum neuen Übergangsregierungschef ernannt worden war, sein Kabinett vorstellen. Nach Berichten ägyptischer Medien soll diese Übergangsregierung mit mehr Macht ausgestattet sein als die nach Massenprotesten zurückgetretene Vorgängerregierung von Essam Sharaf. Al-Ganzouri war unter Mubarak von 1996 bis 1999 Ministerpräsident und ist daher nicht ganz unumstritten.

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