Einblick in Arbeit

Zürcher Stadtpolizei neuer Liebling auf Twitter

Web
02.12.2011 15:35
Die deutschsprachige Onlinecommunity hat einen ungewöhnlichen Liebling: Die Stadtpolizei Zürich bzw. deren Twitter-Account verzeichnete am Freitag einen rasanten Fan-Zuwachs. Die Ordnungshüter der Schweizer Stadt geben für 24 Stunden einen Einblick in ihre Tätigkeit und twittern selbst die kleinsten Ereignisse, mit denen sie sich konfrontiert sehen. Den Usern gefällt's - und die Polizei zeigt, wie man als Behörde im Web 2.0 für gute Stimmung und Information sorgen kann.

Dass der Polizeialltag in den seltensten Fällen aus Hochgeschwindigkeitsverfolgungsjagden oder rasanten Schusswechseln besteht, darf trotz einschlägiger Serien als bekannt vorausgesetzt werden. Wie banal die Probleme oft sind, mit denen sich die Ordnungshüter auseinanderzusetzen haben, zeigt der Twitteraccount @StadtpolizeiZH. "Ein Mann mit Laubbläser stört die Mittagsruhe am Züriberg. Ein Quartierpolizist schaut zum Rechten", lautet etwa eine Nachricht vom Freitag. Oder: "Im Kreis 2 ist ein Mann ist mit seinem Fahrrad gestürzt. Wir haben die Sanität von Schutz & Rettung aufgeboten."

Den Leuten gefällt der unterhaltsam formulierte Einblick in die Welt der Ordnungshüter, wie der stellvertretende Leiter der Infostelle der Züricher Stadtpolizei, Michael Wirz, erklärte. Die Zahl der "Follower", also jenen Twitter-Nutzer, die aktuelle Nachrichten von @StadtpolizeiZH abonniert haben, sei sprunghaft gestiegen - von etwa 250 auf über 1.800 am Freitagnachmittag, Tendenz steigend.

Aktion soll Bürgern Einblick in Polizeialltag geben
Ziel der Aktion sei, den Bürgern einen Einblick in den Polizeialltag zu geben, der auf anderen Kanälen so nicht möglich wäre, sagte Wirz. Deswegen twittere man 24 Stunden lang fast jeden Einsatz, der die Beamten beschäftige, ausgenommen Vorfälle, die aus Gründen der Pietät oder aus kriminaltaktischen Erwägungen nicht gebracht werden.

Ähnliche Aktionen habe es schon in den USA und Großbritannien gegeben, sagte Wirz. In Kontinentaleuropa sei man seines Wissens nach die erste Polizei, die auf diese Weise ihre Arbeit schildert. Social Media nutze man seit Anfang November mit einem eigenen Facebook-Account und eben dem Twitter-Feed, vorerst in einer Art Probelauf für sechs Monate.

"Anpassungen an gesellschaftliche Veränderungen"
Die 24-stündige Intensivberichterstattung dürfte wohl ein Ereignis für besondere Anlässe bleiben: Mit den Postings seien sechs bis sieben Personen beschäftigt, sagte Wirz. Das Social Media-Engagment der Züricher Polizei erklärt er folgendermaßen: Der Lebensbereich vieler Bürger habe sich durch das Internet geändert. "Es ist Aufgabe der Polizei, sich gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen. Die Frage war nicht ob, sondern wie wir Social Media nutzen."

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