Gesund wird belohnt

Expertenlob für Bonusmodell bei gesundem Leben

Österreich
02.12.2011 09:55
Der Vorschlag der Sozialversicherung der Gewerblichen Wirtschaft (SVA), ihre Versicherten für einen gesunden Lebensstil zu belohnen, findet großen Anklang bei Gesundheitsökonomen. Experten fordern allerdings noch weitere Maßnahmen.

Das Modell der SVA sieht vor, dass sich Selbstständige ab kommendem Jahr die Hälfte ihres 20-prozentigen Selbstbehalts beim Arzt ersparen, wenn sie gesünder leben. Dazu müssen sich die Versicherten mit ihrem Hausarzt Gesundheitsziele zurechtlegen, die es zu erfüllen gilt. So soll man etwa in Sachen Alkohol vom Viel- zum Wenigtrinker werden, den Blutdruck unter einen Wert von 140:90 drücken, das Gewicht auf einen vernünftigen Body-Mass-Index reduzieren, zumindest gelegentlich Bewegung machen und das Rauchen aufgeben. Lebt man ohnehin schon gesund, lautet die Aufgabe, diesen Status beizubehalten.

"Gesundheit wird belohnt"
Experten reagierten durchwegs positiv auf das Modell und sehen einen Schritt in die richtige Richtung. Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer sprach gegenüber dem "Ö1"-Morgenjournal gar von einem revolutionären Modell. "Jetzt dreht sich der Spieß um, krank sein wird 'bestraft' und Gesundheit belohnt", so der Ökonom. Bisher sei immer nur die Krankheit belohnt und bezahlt worden, so etwa die Invaliditätspension, meinte Pichlbauer weiter. Durch das Modell erhofft er sich nun auch ein Umdenken in der Bevölkerung. Der Mensch müsse "sich selbst als Koproduzenten seiner Gesundheit begreifen" und der Prävention Bedeutung beimessen.

Weitere Investitionen in die Prävention notwendig
"Interessante Ansätze" am SVA-Modell ortet auch Maria Hofmarcher vom Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung. Dennoch weist sie darauf hin, dass ein finanzielles Zuckerl alleine nicht genüge, um die Menschen zu einem gesunden Leben zu bewegen. Es müsse noch viel mehr in puncto Prävention gemacht werden. Beispielweise müsse es in Schulen, Kindergärten und Unternehmen Gesundheitsförderung geben. Das Modell sei nur ein Baustein eines großen Projekts, so Hofmarcher gegenüber "Ö1".

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