Durex-Studie 2012

Österreicher sind trotz HIV-Risiko Kondom-Muffel

Österreich
01.12.2011 15:25
Die Österreicher sind trotz des HIV-Risikos immer noch richtige Kondom-Muffel, wie die Ergebnisse der "Durex Global Sex Studie 2012" belegen. Laut einer Aussendung des Kondom-Herstellers anlässlich des Welt-Aids-Tages am Donnerstag zeigte sich bei einer Umfrage, "dass 57 Prozent der österreichischen Männer und Frauen bei ihrem ersten Mal kein Verhütungsmittel gegen HIV oder andere sexuell übertragbare Infektionen verwenden". Laut Gesundheitsministerium infizieren sich jedes Jahr 500 Menschen in Österreich mit dem HI-Virus.

Die "Global Sex Studie 2012" wurde von Durex in Auftrag gegeben. Dabei wurde die Umfrage online in 35 Ländern und als persönliches Interview in Nigeria durchgeführt. Insgesamt wurden im Zeitraum vom 6. September bis zum 3. Oktober 2011 29.003 Erwachsene befragt, davon 501 Österreicherinnen und Österreicher. Die Daten wurden der Bevölkerungsstruktur entsprechend gewichtet. Die kompletten Ergebnisse der Studie werden allerdings erst Anfang 2012 veröffentlicht.

Mangelnde Aufklärung über HIV und Aids
Hauptgrund für den riskanten Sex der Österreicher ist laut Durex die mangelnde Aufklärung über HIV und Aids. 43 Prozent der Befragten gaben an, beim Sex auf Kondome zu verzichten, da sie davon ausgehen, dass ihr Sexualpartner keine Geschlechtskrankheit hat. Häufig sind dies jedoch tatsächlich nur Annahmen, denn 23 Prozent der Befragten konnten nicht mit Sicherheit sagen, ob ihr Partner jemals eine sexuelle Infektion hatte.

Rund ein Drittel (35 Prozent) der Befragten wünscht sich übrigens eine bessere Aufklärung über den gefährlichen Virus, und etwas mehr als jeder Fünfte (23 Prozent) bedauert im Nachhinein sein unvorsichtiges Verhalten. "Es ist sehr besorgniserregend zu sehen, wie viele Erwachsene durch ungeschützten Sex ihre Gesundheit und die ihres Partners in Gefahr bringen", erklärte Anna Müller, Markenbeauftragte bei Durex, am Donnerstag in einer Aussendung. "Die Studienergebnisse verdeutlichen wieder einmal, wie wichtig eine gründliche Aufklärung zum Thema HIV/Aids ist."

Laut der Umfrage hatten österreichische Männer übrigens im Schnitt neun verschiedene Sexualpartner in ihrem bisherigen Leben. Österreichische Frauen liegen mit acht unterschiedlichen Sexualpartnern nur knapp dahinter. Viele der Befragten gaben an, in ihrer festen Beziehung treu zu sein, lediglich 15 Prozent der österreichischen Männer und vier Prozent der österreichischen Frauen betrügen ihren Partner.

Anstieg der HIV-Infektionen in der EU
Obwohl die Ansteckungszahlen weltweit zurückgehen, wurde jüngst in der EU ein Anstieg der Fälle registriert, wie das Europäische Zentrum für Krankheitskontrolle und die Weltgesundheitsorganisation am Mittwoch mitteilten.

Das Gesundheitsministerium in Wien hatte mit Stichtag 14. November 3.659 bisher aufgetretene Aids-Erkrankungen und 1.945 Todesfälle gemeldet. Diese Zahlen mussten vor Kurzem stark nach oben korrigiert werden, weil die Meldungen in den vergangenen Jahrzehnten offenbar unvollständig waren (siehe Infobox). Schätzungen über die Zahl jener Menschen, die in Österreich mit dem HI-Virus leben, liegen zwischen 7.000 und 15.000. Jedes Jahr kommen 500 weitere Fälle hinzu.

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