Meth für Sex geboten

Ex-“Sheriff des Jahres” landet im eigenen Gefängnis

Ausland
01.12.2011 09:07
Patrick Sullivan war einst der nationale "Sheriff des Jahres" in den USA, ein gefeierter Held und Antidrogenkämpfer. Sogar ein Gefängnis wurde nach ihm benannt. Jetzt sitzt der 68-Jährige selbst hinter Gittern - wegen des Verdachts auf Drogenhandel und ausgerechnet in jener Strafanstalt, die seinen Namen trägt.

Wie die "Denver Post" am Mittwoch berichtete, befindet sich Sullivan in Centennial, Colorado, in Untersuchungshaft und soll sich wegen versuchten Verkaufs von Methamphetaminen - auch als Meth oder Chrystal bekannt - vor Gericht verantworten. Die Anklage wirft ihm vor, einem Mann das Suchtgift im Gegenzug für Sex angeboten zu haben.

Der Zeitung zufolge setzte der zuständige Richter die Kaution auf 500.000 Dollar fest. Kann er sie nicht aufbringen, bleibt er zumindest bis zum Prozess Gast in der "Patrick J. Sullivan Jr. Detention Facility".

Ein gefallener Held?
Die Nachricht von der Festnahme des einst gefeierten Helden schlug laut "Denver Post" bei den Bewohner von Arapahoe County ein wie eine Bombe. Denn in diesem Gebiert war Sullivan von 1984 bis 2002 der hoch respektierte Sheriff des Bezirks. Ein Jahr vor seinem Ausscheiden kürte ihn die Nationale Sheriff-Vereinigung sogar zum "Sheriff of the Year".

Sullivan war ein guter Sheriff, der sich für die Menschen einsetzte. Wie die "Denver Post" berichtete, hatte Sullivan im Jahr 1989 beispielsweise mit einem Jeep den Gartenzaun eines Hauses durchbrochen, um zwei Hilfssheriffs und einen Buben aus der Gewalt eines bewaffneten mordverdächtigen Geiselnehmers zu befreien.

Außerdem habe sich Sullivan auch in Fachkreisen als nationaler Cyberterrorismus-Experte einen Namen gemacht und in einer staatlichen Anti-Drogen-Arbeitsgruppe mitgearbeitet, hieß es in dem Zeitungsbericht weiter.

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