Freunde trauern

Ludwig Hirsch war für Fendrich “ein Seelenfreund”

Adabei
24.11.2011 15:58
Die österreichische Musikszene trauert um Ludwig Hirsch. Musikerkollege Rainhard Fendrich zeigte sich angesichts des Ablebens von Hirsch in einer ersten Reaktion "tief traurig, bestürzt und erschüttert darüber, wie verzweifelt ein Mensch sein muss in dem Moment, wo er beschließt, seinem Leben ein Ende zu setzen".

Er habe Hirsch "als exzellenten Schauspieler und als introvertierten, sehr feinsinnigen Künstler" kennengelernt, "der mit seiner Stimme Menschen verzaubern konnte", wie Fendrich in einer Aussendung mitteilen ließ.

"Er war ein Seelenfreund"
"Er war ein Seelenfreund, den ich sehr geschätzt habe", so Fendrich, der sich derzeit in Spanien aufhält. Beide hätte ihre Liebe zum Theater besonders verbunden. "Er war für mich eine Art Initialzündung dafür, dass man als Schauspieler auch ein erfolgreicher Sänger werden kann." Fendrich wünsche ihm, "dass ihn sein 'großer, schwarzer Vogel' dorthin getragen hat, wo alle seine Qualen ein Ende haben".

Auch für Marianne Mendt "ist wieder ein ganz Großer gegangen". Sie sei "schockiert und traurig".

Betroffen zeigte sich auch der Seifert-Verlag, der im vergangenen Jahr Hirschs Textsammlung "Ich weiß es nicht, wohin die Engel fliegen" veröffentlichte, in einer Aussendung. Man habe ihn als einen "gewissenhaft und unbeirrbar seinem Künstlertum" verpflichteten Menschen kennengelernt, der bescheiden und zurückhaltend "stets seinen hohen Prinzipien gehorchte".

Nicht nur als Liedermacher und Schauspieler wurde der im Alter von 65 Jahren verstorbene Ludwig Hirsch gewürdigt: "Er war auch ein österreichischer Autor mit Wurzeln in der neuen österreichischen Dialektdichtung", so IG-Autoren-Geschäftsführer Gerhard Ruiss in einer Aussendung. Hirsch sei zwar "wie viele andere Künstler dieser Zeit genauso von der Austro-Pop-Welle erfasst" worden, "er war und blieb aber immer der Künstler, der er von Beginn seiner ersten literarisch-musikalischen Auftritte an war". "Es ist also kein Wunder, dass der Austro-Pop durch ihn mitgeprägt wurde und nicht umgekehrt der Austro-Pop ihm seinen Stempel aufgedrückt hat."

"Ludwig Hirsch bleibt"
"Es gab und gibt keinen Zweiten, der auf eine ihm verwandte oder ähnliche Art geschrieben, komponiert und interpretiert hat, eindringlich statt aufdringlich, zurückgenommen statt herausplatzend, überzeugend statt parolenhaft", betonte Ruiss. "Ludwig Hirsch bleibt. Zum Nachlesen, zum Nachhören. In unserem Gedächtnis, in unserer Erinnerung. Wir trauern mit seinen Freunden und seiner Familie."

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(Bild: kmm)



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