"Yvonne" gehörte ursprünglich einem Bauern in der Gemeinde Krems in Kärnten und hieß damals "Angie". Sie war laut dem Kärntner Bauern die beste Kuh im Stall, aber immer schon eine freiheitsaffine Individualistin. Der Landwirt verkaufte sie nach Bayern, wo sie gemästet und dann geschlachtet werden sollte. Doch am 24. Mai lief das Tier von der Weide weg und lebte danach über drei Monate in den Wäldern rund um Zangberg. Als Yvonne vor ein Polizeiauto rannte, wurde sie zum Sicherheitsrisiko erklärt und zum Abschuss freigegeben. Das Gut Aiderbichl kaufte dem Bauern die Kuh ab, um ihr im bayerischen Deggendorf eine neue Heimat zu geben.
Kuh "stellte" sich nach drei Monaten freiwillig
Wochenlang scheiterten allerdings alle Versuche, das scheue Tier einzufangen. Selbst "Gespräche" einer Tierkommunikatorin mit der Kuh, die Lockrufe des Ochsen "Ernst" und Hubschrauber-Suchflüge mit Infrarotkamera ließen Yvonne kalt, bescherten aber Gut Aiderbichl die gesamte Saure-Gurken-Zeit im Sommer lang Schlagzeilen weit über die Landesgrenzen hinaus. Selbst der "New York Times" war sie einen Bericht wert. Und kaum waren Anfang September alle Fangversuche gestoppt, stand das Vieh plötzlich freiwillig vor dem Gatter einer Weide in Ampfing (im Landkreis Mühldorf am Inn) und wurde eingelassen.
Das Tier wurde nach Deggendorf transportiert und musste sich 72 Tage lang einer Stallquarantäne unterziehen. Da Yvonne über sechs Wochen in Freiheit gelebt hatte, verlor sie ihren Gesundheitsstatus, den sie mit der Quarantäne wiedererlangen musste. Amtlich genehmigt durfte sie gestern schließlich mit ihrem "Friesi" und den Stallkollegen "Waltraud" und "Waldi" in eine gesicherte Koppel freigelassen werden.
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