Freizeit & Tierschutz

Warum du den Wildtierzirkus meiden solltest

Tierecke
21.10.2011 14:55
Im krone.at-Tierschutzmonat Oktober weisen wir darauf hin, wie jeder Einzelne zum Wohl der Tiere beitragen kann. Du kannst nicht nur durch verändertes Einkaufsverhalten einiges bewirken, sondern auch in deiner Freizeit und im Urlaub. Wildtierzirkus, Delphinarium und Tigertempel – ahnungslose Touristen unterstützen Tierquälerei weltweit. Dabei ist ein Zirkus mit Wildtieren vieles, aber sicherlich kein Spaß für Tiere.

Pferde eingepfercht in kleine Verschläge. Elefanten mit Verhaltensauffälligkeiten, weil sie mittels Fußfesseln fixiert werden. Flusspferde, deren Schwimmbecken viel zu klein und obendrein mit kaltem Wasser gefüllt ist. Mit diesen Vorwürfen sieht sich der Zirkus Krone zurzeit in Deutschland konfrontiert. Die Amtstierärztin spricht von gravierenden Mängeln und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und war überrascht, dass die Mindestwerte für Tierhaltung in diesem Zirkus derart unterschritten werden.

Nun sollte man denken, die Betreiber würden alles daran setzen, ihre Tiere endlich besser unterzubringen. Mitnichten! Stattdessen hat der Zirkus Krone eine Beschwerde beim österreichischen Verfassungsgerichtshof eingebracht. Inhalt: Der Zirkus fordert, dass er künftig wieder mit Wildtierdressuren in Österreich auftreten darf! Denn mit Inkrafttreten des Bundestierschutzgesetzes wurde diese Tierquälerei bei uns verboten.

Im Ministerrat wurde dieses Gesetz vor Kurzem von allen Parteien auf Anfrage von Minister Stöger nochmals bestätigt. "Wildtiere können in Zirkussen nicht annähernd artgerecht gehalten werden", argumentiert Helmut Dungler, Chef der "Vier Pfoten", die sich gemeinsam mit der "Krone" für dieses Gesetz starkgemacht haben. Österreich hat damit eine Vorbildrolle übernommen, und immer mehr Länder wollen gleichziehen.

Niemand, der Tieren auch nur ein wenig Sympathie entgegenbringt, kann diese mittelalterliche Form der Tierquälerei befürworten: Elefanten, Tiger oder Seelöwen, die als Clowns missbraucht und mit Stromschlaggeräten und Peitschen gefügig gemacht werden. Das Leben im Zirkus bedeutet für Tiere lebenslängliche Gefangenschaft - ohne Chance auf Bewährung!

Zudem liegt ein massives Sicherheitsrisiko vor: Im vergangenen Jahr wurden alleine in Deutschland mehr als 20 Vorfälle mit Zirkustieren bekannt, die ausgebrochen sind und zum Teil Menschen verletzt haben. Dabei handelt es sich nicht zwangsläufig um Angriffe: Pferde, Esel und Kamele flüchten oftmals aus den Zirkusquartieren und geraten in den Straßenverkehr.

So entkamen etwa im Dezember 2010 zwei Zirkus-Ponys aus dem Winterquartier und liefen auf die nahegelegene Bundesstraße. Zwei Fahrzeuge konnten nicht rechtzeitig bremsen, die Tiere bezahlten mit dem Leben. Im Januar desselben Jahres spazierten drei Kamele und ein Lama nach ihrem Ausbruch eine Autobahn nahe München entlang.

Oft tödlich enden Unfälle mit Elefanten aus Zirkussen und Zoos. Neben dem großen Kräfteunterschied zwischen den Dickhäutern und dem Menschen ist die Missachtung der hierarchischen Struktur unter Elefanten ein häufiger Grund für diese Zwischenfälle. Unzählige Vorfälle mit aus dem Zirkus entkommenen Alligatoren, Kängurus, Flusspferden, Tigern und Nashörnern zeigen ebenfalls, dass die Haltung von Zirkustieren weder artgerecht noch sicher ist.

Was du tun kannst

Ganz einfach: Besuche niemals einen Zirkus, in dem Wildtiere vorgeführt werden! Versuche, auch Freunden und Bekannten die Problematik zu erklären. Beteilige dich an Petitionen, zum Beispiel jener von "Vier Pfoten".

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