Nach Gewinneinbruch

Philips kündigt weltweiten Stellenabbau an

Elektronik
17.10.2011 14:47
Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal einen weltweiten Stellenabbau angekündigt. Der Wegfall von rund 4.500 Stellen sei zwar bedauerlich, aber unvermeidlich, sagte der seit April amtierende Vorstandschef Frans van Houten am Montag in Amsterdam. "Wir sind noch in den ersten Etappen eines mehrjährigen Aufarbeitungsprozesses, um ein mehr unternehmerisch denkender und schlankerer Konzern zu werden."

Ob von den 4.500 Stellenstreichungen auch Beschäftigte in Österreich betroffen sind, konnte man im österreichischen Hauptquartier in Wien nicht sagen. "Es gibt keine Auflistung, welche Länder und Bereiche betroffen sind", sagte Philips-Österreich Sprecherin Ingun Metelko. Man sei in Österreich aber "gut aufgestellt". Bisher weiß man lediglich, dass in den Niederlanden etwa 1.400 Jobs wegfallen sollen. Philips beschäftigt in Österreich an den Standorten in Wien und Klagenfurt 640 Personen.

Nettogewinn von 524 auf 76 Millionen Euro abgerutscht
In der Zeit zwischen Juli und September war der Nettogewinn von 524 Millionen Euro im Vorjahr auf 76 Millionen Euro abgerutscht. Neben teureren Rohstoffen drückten auch gestiegene Forschungs- und Entwicklungskosten auf den Gewinn. Die Umsätze waren unter anderem wegen der noch laufenden Abspaltung der problemreichen TV-Sparte und eines eher mauen Geschäfts mit Unterhaltungselektronik von 5,46 auf 5,39 Milliarden Euro gesunken. Zudem spürte der Konzern die weiterhin schwache Konsumstimmung in den USA und den südeuropäischen Ländern. Lebhafter war die Nachfrage hingegen in Asien.

Verhandlungen über Verkauf von TV-Sparte dauern an
Ob Philips die verlustträchtige Fernsehsparte wie geplant zum Ende des Jahres ausgliedern und in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der chinesischen TPV einbringen kann (siehe Infobox), ist aktuell noch offen. Die Verhandlungen mit dem chinesischen Partner liefen zwar intensiv und konstruktiv, dauerten aber länger als gedacht, sagte van Houten. Sollten die Gespräche scheitern, werde Philips andere Optionen in Betracht ziehen. Die Vorbereitungen für die Abspaltung liefen aber wie geplant und die beiden Partner seien sich in vielen Punkten bereits einig. Im vergangenen Quartal hatte die Sparte dem Konzern einen Verlust von 61 Millionen Euro beschert.

Operativ verdienten die Niederländer im Gesamtkonzern noch 273 Millionen Euro - ein Rückgang von fast 50 Prozent. "Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage, vor allem in Europa sind wir noch nicht zufrieden mit unserem finanziellen Abschneiden", sagt van Houten. Hinzu kämen operative Probleme und Risiken. Kurzfristig erwartet der Manager daher keine grundlegende Verbesserung. Philips sei aber mit dem Fokus auf Innovation, Kundennähe und mehr unternehmerischer Verantwortung auf einem richtigen Weg zu seinen mittelfristigen Zielen.

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