Büro-Schikane

Mobbing in Österreich an der Tagesordnung

Wirtschaft
28.04.2005 15:45
Mobbing ist in Österreichs Unternehmen keine Seltenheit mehr. In mehr als 40 Prozent der heimischen Büros werden Mitarbeiter von Kollegen und Vorgesetzen schikaniert, behauptet eine IMAS-Studie zur Arbeitsmotivation, die von Blaha Büromöbel in Auftrag gegeben wurde.

Besonders in Wien und bei Personen die weniger als 1.400 Euro pro Monat verdienen, wird gemobbt, was das Zeug hält. Elf Prozent der Befragten geben sogar an, mehrmals im Monat Opfer von Mobbing durch Kollegen zu werden. Verständlich, dass bei zwei Dritteln der Mitarbeiter die Arbeitsmotivation so weit gesunken ist, dass sie am liebsten zuhause bleiben würden.

Mobbing ist Ausdruck fehlender Motivation
Krankheitsbedingte Fehlzeiten und Streitigkeiten am Arbeitsplatz vermindern die Produktivität des Unternehmens. Mitarbeiter kündigen, oder werden gekündigt, was wiederum zu teuren Einarbeitungen von neuen Mitarbeitern führt. Es ist also ein Gebot der Stunde, Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeitermotivation zu ergreifen. Denn "Mobbing ist immer auch ein Ausdruck unzufriedener und unmotivierter Mitarbeiter!", sagt Mag. Doris Eyett, IMAS Research Director.

Die wesentlichen Ergebnisse im Überblick

  • In mehr als 40 Prozent der österreichischen Büros wird gemobbt, Wien liegt mit 63 Prozent dabei an erster Stelle.
  • Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer wünschen sich eine Individualisierung (z.B. freundlichere Gestaltung) ihres Arbeitsplatzes.
  • Folgen sind sinkende Motivation, Krankheiten, Panikattacken und im schlimmsten Fall Depressionen.
  • Mobbing-Opfer sind häufig älter als 45 Jahre.
  • Jeder sechste Selbstmord in Österreich soll mit Mobbing in Zusammenhang stehen.

ÖGB: Betriebsvereinbarungen treffen
"Unklare Hierarchien im Betrieb, eine unklare Kompetenzaufteilung und der zunehmende Druck am Arbeitsplatz sind die häufigsten Ursachen für Mobbing", ergänzt Anni Musger-Krieger, Expertin des ÖGB, klar. Damit es gar nicht erst zum Mobbing kommt, empfiehlt sie, eine Betriebsvereinbarung über partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz abzuschließen. "In dieser soll klar festgelegt sein, dass Diskriminierung, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und Mobbing in dem Unternehmen nicht toleriert werden."

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