Neue Ausrichtung

Sony Ericsson setzt künftig ganz auf Smartphones

Elektronik
14.10.2011 12:23
Sony Ericsson setzt künftig ganz auf Smartphones. Im kommenden Jahr werde die gesamte Produktion auf die Alleskönner-Handys ausgerichtet, teilte das Gemeinschaftsunternehmen der Japaner und Schweden am Freitag mit. Sony Ericsson hatte zunächst nur zaghaft auf Apples Markteintritt 2007 mit dem iPhone reagiert. Nicht zuletzt mit dem Schwenk auf Smartphones mit Googles Android machte das Bündnis jüngst aber Boden gut: Im dritten Quartal fielen wieder Gewinne ab. Zu Berichten über ein Ende der Partnerschaft äußerte sich Sony Ericsson nicht.

Konzernchef Bert Nordberg zufolge strebe Sony Ericsson weiterhin die Marktführerschaft auf dem Markt für Android-Handys an. Dies könne aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Derzeit hält Sony Ericsson eigenen Angaben zufolge rund zwölf Prozent des Marktes der Mobiltelefone, die unter dem Google-System laufen.

Zum Sony-Ericsson-Umsatz tragen die Smartphones bisher 80 Prozent bei. Doch ein Siegeszug auf diesem Wachstumsmarkt gilt nicht nur wegen der Popularität des iPhone als schwierig. Auch andere Branchengrößen wie Samsung oder HTC wollen sich ein größeres Stück des lukrativen Segments sichern.

Keine Kommentar zu Übernahme-Gerüchten
Funkstille herrschte am Freitag zur Zukunft des zehn Jahre alten Joint Ventures der Schweden und der Japaner. Berichten zufolge verhandelt Sony mit Ericsson über eine Übernahme des 50-prozentigen Anteils des Partners (siehe Infobox). Zu einer solchen Sony-Übernahme des ganzen Handy-Geschäfts fiel im Hause Sony Ericsson öffentlich kein Wort.

Im harten Konkurrenzkampf mit Nokia, Apple und Samsung macht Sony nicht zuletzt der Markenmix seiner Produktpalette zu schaffen. So bietet Sony Tablet-Computer unter der eigenen Marke an, während die davon gar nicht mehr so weit entfernten Smartphones unter dem Logo Sony Ericsson in den Regalen stehen.

Eine Vereinheitlichung der hauseigenen Produkte und der Mobilfunkangebote gilt unter Analysten als wünschenswert. Die Experten gehen so weit zu sagen, dass es Sony Ericsson nur so gelingen kann, den Rivalen Kunden abzujagen. Ericsson könnte sich bei einer Scheidung stärker auf seine verlustträchtige Chip-Partnerschaft ST-Ericsson konzentrieren und die Bilanzschwankungen bei Sony Ericsson aus den eigenen Geschäftszahlen heraushalten.

Rückkehr in die schwarzen Zahlen
Im dritten Quartal kehrte Sony Ericsson in die schwarzen Zahlen zurück. Mit einem Vorsteuergewinn von 31 Millionen Euro übertraf es die durchschnittlichen Analystenerwartungen von 27 Millionen Euro. Im vorangegangenen Vierteljahr stand noch ein Minus von 42 Millionen Euro in den Büchern des Unternehmens. Der Umsatz belief sich jetzt auf 1,6 Milliarden Euro. Auch hier hatten die Analysten Sony Ericsson mit 1,4 Milliarden Euro weniger zugetraut. Das immer wieder defizitäre Unternehmen überschritt schon im vergangenen Jahr die Gewinnschwelle, fuhr im zweiten Quartal dann aber wieder Verluste ein.

Zurückhaltende Prognose
Für die Zukunft schlug Nordberg vorsichtige Töne an: Die abflauende Konjunktur in Westeuropa drohe auf die Branche durchzuschlagen, sagte er. "Wenn das Problem des Verbrauchervertrauens anhält, könnte das der Mobilfunkindustrie schaden." Mit Blick auf das wegen des Weihnachtsgeschäfts traditionell starke Schlussquartal zeigte sich der Konzernchef zurückhaltend. "Ich bin überhaupt nicht zuversichtlich, eine Vorhersage ist sehr schwierig."

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