Nach Ausfällen

Jeder vierte Nutzer will Blackberry in die Tonne werfen

Elektronik
14.10.2011 08:50
Wenn sich diese Umfrage eines Blackberry-Nutzerportals bewahrheitet, dann sieht die Zukunft für das einstige Statussymbol der Manager rabenschwarz aus: Jeder vierte Anwender spielt demnach mit dem Gedanken, seinen Blackberry in die Tonne zu werfen und zur Konkurrenz zu wechseln. Die vier Tage andauernden Aussetzer von E-Mails, Browser und Kurznachrichten haben selbst eingefleischte Fans der kleinen Allzweckwaffe mürbe gemacht.

Annähernd 9.000 Blackberry-Nutzer hatten sich bis zum Donnerstagnachmittag an der Umfrage der Website "Crackberry.com" beteiligt. Und auch wenn einige Verständnis für die technischen Störungen äußerten ("Solche Dinge passieren. Niemand ist gestorben."), so hat die größte Panne in der Unternehmensgeschichte den Gerätehersteller Research in Motion (RIM) doch zur unpassendsten Zeit getroffen.

Der einstige Vorreiter der Smartphone-Welle droht den Anschluss zu verlieren: Während die Verkäufe von Apples iPhone und den diversen Android-Smartphones immer neue Rekorde erklimmen und Microsoft mit seinem Windows Phone in die Offensive geht, ist der Blackberry-Absatz im zweiten Quartal erstmals zurückgegangen. Der Anteil an allen Smartphone-Verkäufen fiel nach Daten des Marktforschers Gartner im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich von 18,7 auf 11,7 Prozent.

Aktionäre fordern Verkauf
Schon wollen einzelne RIM-Aktionäre das Unternehmen verkaufen oder in seine Einzelteile zerlegen. "Blackberry würde gut zu Microsoft oder Facebook passen", sagte Vic Albioni, Chef von Jaguar Financial, dem "Handelsblatt". "Aber auch Hewlett-Packard oder Oracle kämen infrage." Nach eigenen Angaben vertritt der Manager eine Investorengruppe mit gut acht Prozent der Stimmrechte. Sein Wort hat Gewicht.

Späte Entschuldigung von RIM-Chef Lazaridis
Könnte Albioni seine Vorstellungen durchsetzen, wäre das ein Schlag für Mike Lazaridis. Er hat RIM gegründet und ist bis heute einer der Chefs. "Ich entschuldige mich für die Ausfälle diese Woche", rief er seinen Kunden am Donnerstag in einer Videobotschaft zu. "Wir haben viele von Ihnen hängenlassen, aber lassen Sie mich versichern, dass wir rund um die Uhr daran arbeiten, dieses Problem zu lösen." Doch die wichtigste Frage konnte er den Blackberry-Nutzern nicht beantworten: Wann die Dienste denn nun wieder reibungslos laufen. "Ich weiß, für diejenigen von Ihnen, die betroffen sind, ist das sehr frustrierend."

Verkettung unglücklicher Umstände
Lazaridis' Auftritt kommt reichlich spät. Vor allem am Montag, als die Störungen begangen, rückte RIM kaum Infos darüber heraus, was los war. Viele Kunden fühlten sich im Regen stehen gelassen. Mittlerweile weiß man: Ein wichtiger Rechner im Blackberry-Netzwerk war ausgefallen, ein Notsystem sprang nicht an, und die Reparatur schlug zuerst fehl. Und jetzt verstopfen unzählige ungesendete E-Mails und Textnachrichten weltweit das System.

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