Fehler "verjährt"

Verfahren nach Gas-Explosion in St. Pölten eingestellt

Niederösterreich
07.10.2011 15:16
Nach der Gas-Explosion im Süden St. Pöltens, bei der Anfang Juni 2010 fünf Menschen getötet worden waren, hat die Staatsanwaltschaft nun das Ermittlungsverfahren eingestellt – unter anderem wegen der Verjährung von Fehlern bei der Verlegung von Strom- und Gasleitungen.

Ermittelt worden war wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen und der fahrlässigen Gemeingefährdung gegen Mitarbeiter der EVN und von Bauunternehmen.

Ursache der Explosion des Wohnhauses an der Ecke Munggenast Straße/Spratzerner Kirchenweg am 3. Juni 2010 war ein massiver Schaden an der Gaszuleitung unter dem Gehsteig vor dem Haus. Ein Lichtbogenkurzschluss an drei die Gasleitung kreuzenden 20 kV-Hochspannungskabeln hatte das Leck am Vorabend verursacht. Aus der Zuleitung trat über verschiedene Rohre unbemerkt Gas aus und gelangte so ins Haus, wo es Stunden später zur Detonation kam.

Fehler bei Leitungsverlegung verjährt
Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft sei nun das "Ergebnis eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens", sagte Sprecherin Michaela Obenaus. Fünf Gutachten wurden demnach von Brand-, Heizungs- und Anlagen-Sachverständigen, Elektro- und Geologie-Experten sowie von einem Gerichtsmediziner eingeholt. Bei den Arbeiten für die Strom- und Gasleitungen in den Jahren 1991 und 1992 habe es zwar fahrlässige Handlungen von Mitarbeitern von Bauunternehmen und der EVN gegeben - die Leitungen lagen praktisch aufeinander, die damals gültigen Verlegebestimmungen wurden daher nicht eingehalten -, diese seien aber verjährt.

EVN kommentiert Verfahrenseinstellung nicht
Die EVN wollte den Ausgang des Verfahrens am Freitag nicht kommentieren. Bisher sei für den durch das Unglück entstandenen Schaden, auch zahlreiche Nachbarhäuser waren beschädigt worden, eine verschuldensunabhängige Haftung in der Höhe eines einstelligen Millionenbetrags übernommen worden. Dieser Betrag sei aber noch nicht endgültig, sagte Sprecher Stefan Zach.

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