Joker sticht

“Griechen-Experte” Mario Haas hält Sturm auf Kurs

Fußball
30.09.2011 13:18
Sturm-Rekordtorschütze Mario Haas hat am Donnerstagabend wieder einmal bewiesen, dass mit ihm immer noch zu rechnen ist. Dank seines Siegtors beim Auswärts-2:1 gegen AEK Athen im zweiten Europa-League-Spiel der Gruppe L befinden sich die Grazer voll im Rennen um die beiden Aufstiegsplätze. Der Stürmer-Routinier ist somit weiterhin ein echter "Griechenland-Spezialist".

Coach Franco Foda hatte mit der Einwechslung von Haas als drittem Stürmer in der 73. Minute alles richtig gemacht. Der 37-Jährige sorgte in der 92. Minute mit einem platzierten Schuss ins Eck für die Entscheidung. "Ich bin froh, dass es endlich wieder geklappt hat, es war ein ganz wichtiges Tor für die Mannschaft und mich persönlich", sagte Haas.

Sein letztes Pflichtspieltor hatte der Routinier am 6. August beim 4:0-Sieg gegen die Amateure von Grödig im ÖFB-Cup erzielt, auf höherer Ebene beim 1:0-Heimsieg gegen Wiener Neustadt am 12. März in der 25. Bundesliga-Runde der vergangenen Saison. Deshalb freute auch Foda der Torerfolg seines "Edeljokers" nach zuletzt vielen vergebenen Chancen besonders.

"Wenn er ins Spiel kommt, kann er immer noch entscheidende Aktionen machen, einem Spiel die Wende geben", betonte Sturms Trainer. Auch die Teamkollegen von Haas wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten. "Mario hat es sich verdient, er gibt mit seinen 37 Jahren noch immer in jedem Training Vollgas und bringt in den Spielen frischen Wind hinein", sagte Jürgen Säumel.

Haas als Griechenland-Spezialist
Haas trifft gegen griechische Mannschaften gerne. In der Champions-League-Zwischenrunde 2001 hatte er gegen Panathinaikos Athen am 14. Februar beim 2:0-Sieg als "Joker" den Treffer zum 1:0 erzielt und eine Woche später beim 2:1-Auswärtssieg jenen zum 2:0 folgen lassen. Zudem hat der 43-fache ÖFB-Teamstürmer auch eines seiner sieben Teamtore am 26. März 2003 in einem freundschaftlichen Länderspiel in Graz gegen Griechenland (zum 2:2-Endstand) geschossen.

"Griechenland ist ein gutes Pflaster für mich, die Griechen liegen mir einfach", meinte Haas. Das sah auch Säumel so. "Er kann ja noch ein Jahr in Griechenland dranhängen, da wird er Torschützenkönig auch noch einmal", witzelte der Mittelfeldspieler. Bei den Partien gegen Panathinaikos vor zwei Jahren in der Europa League (jeweils 0:1) war Haas zwar schon von einer Wadenverletzung genesen, aber noch nicht wieder zum Einsatz gekommen.

Chance auf "Wunder Aufstieg" lebt
Mit drei Punkten aus zwei Spielen stehen die Grazer besser da als 2009, wo sie erst einen Zähler auf dem Konto hatten. "So lebt die Chance auf das kleine Wunder Aufstieg", sagte Thomas Burgstaller, der fünf Minuten vor dem 2:1 ebenfalls nach Vorarbeit von Imre Szabics ausgeglichen hatte.

Sturms nächster Gegner Anderlecht hält beim Punktemaximum von sechs Zählern, hinter Lok Moskau und den Grazern (je 3) liegt Athen punktelos am Tabellenende. "Wir haben vorher gesagt, dass wir etwas mitnehmen müssen. Dass es gleich drei Punkte geworden sind, ist toll. In der Tabelle ist in beide Richtungen noch alles möglich", analysierte Foda. "Die drei Punkte sind ganz wichtig, wir sind im Aufstiegsrennen mit dabei", ergänzte Haas.

Keine Euphorie wegen schwacher erster Halbzeit
In allzu große Euphorie verfiel im Lager der Steirer aber niemand, zu schwach war die Darbietung vor der Pause. "In der ersten Hälfte war Athen die bessere Mannschaft, vor allem in den ersten 15 Minuten haben wir viel Glück gehabt. Deshalb müssen wir auch die Kirche im Dorf lassen", wusste Foda.

Seine Unzufriedenheit über das schwache Defensivverhalten bekam vor allem Wolf zu spüren, der kurz vor der Pause ausgetauscht wurde. "Wir konnten das Offensivspiel des Gegners nicht unterbinden und haben Angsthasenfußball gespielt", bekannte Joachim Standfest.

Nach dem Seitenwechsel wurde die Performance der Gäste etwas besser, wirklich gefährlich wurden sie trotz einer numerischen Überlegenheit ab der 53. Minute (Gelb-Rot für Dellas) aber erst in den letzten zehn Minuten. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass wir die Partie noch umgedreht haben", sagte Standfest, der in der 50. Minute per Kopf bei einem Abwehrversuch ins eigene Tor getroffen hatte und für den der Ausschluss spielentscheidend war.

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(Bild: KMM)



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