Neue Indizien

Aufregung um entdeckte Massen-Gräber in Kärnten

Kärnten
30.09.2011 09:10
Neue Indizien zu bislang unentdeckten Grabstätten in Kärnten bringen einige Gemeinden in die Bredouille. Nach den Nachforschungen eines Kärntner Historikers tauchen jetzt immer mehr Hinweise auf, wo überall noch Skelette verscharrt liegen könnten. Einige der Grabstätten sollen sogar bewusst wieder zugeschüttet worden sein.

Die Hinweise zu den Tötungs- und Grabstätten von Historiker Florian Rulitz (weiteres Bild) sorgen für Aufregung. Nach einem "Krone"-Bericht über die Entdeckungen hat die Staatsanwaltschaft den Verfassungsschutz mit Ermittlungen wegen "Verdacht des Verbrechens gegen die Menschlichkeit" betraut.

"Grube wurde zugemacht"
Neben potenziellen Grabstätten in Eisenkappel, Gallizien oder Lavamünd sollen auch in Ferlach noch die sterblichen Überreste antikommunistischer Flüchtlinge unter einer Gemeindestraße liegen. Und das bringt die Kommune in die Bredouille. Denn bereits vor acht Jahren seien bei Grabungen zur Fernwärmeleitung Skelette aufgetaucht. "Ich habe den Schädel gesehen, ein Helm lag daneben. Wir sollten woanders weiterarbeiten - die Grube wurde zugemacht", erinnert sich Arbeiter Manfred J. (Bild).

"Werden dem Fall nachgehen"
"Es stimmt, dass damals die Fernwärmeleitung gegraben wurde. Wir werden dem Fall nachgehen", erklärt Ferlachs Bürgermeister Ingo Appé. Ähnliche Zeugenberichte gibt es auch vom Bau einer Siedlung nahe Lavamünd, in Bleiburg erinnert sich der 81-jährige Zeitzeuge Johann Neubersch, wo noch überall Leichen verscharrt liegen. Ob alle entdeckten Skelette exhumiert werden, ist noch fraglich.

Staatsanwaltschaftssprecher Helmut Jamnig: "Der Bericht dazu ist noch nicht abgeschlossen. Man muss sich dann den Einzelfall ansehen."

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