"Negatives Gesicht"

ÖVP-Kritik an Kanzler Faymann wird immer lauter

Österreich
22.09.2011 15:57
Die Unzufriedenheit von ÖVP-Landespolitikern mit der Regierungskoalition in Wien hat jetzt einen neuen Höhepunkt erreicht: Salzburgs ÖVP-Vizelandeshauptmann Wilfried Haslauer attackierte beim sogenannten Rupertitreffen der ÖVP Bundeskanzler Werner Faymann und bezeichnete ihn als "destruktives Element".

Haslauer stößt sich im Speziellen am "negativen Gesicht" des Kanzlers und behauptet darüber hinaus, dass Faymann "als Kanzler bereits jetzt gescheitert ist". Weitere Zitate Haslauers in seiner direkt an Faymann gerichteten Brandrede: "Der Mann kann es einfach nich,t und will es auch nicht. Er ist ein Kunstobjekt – geklont von seinen Beratern. Er ist weder Fisch noch Fleisch."

"Mut und kämpfen wieder gefagt"
Auch der eigenen Partei las Haslauer die Leviten: Die ÖVP brauche eine innere Erneuerung und eine Rückbesinnung auf bürgerliche Werte. Dann würden die Wähler die ÖVP wieder zur Nummer eins machen. "Mut und kämpfen ist wieder gefragt." Politik habe eine dienende Funktion und sei keine Karriererutsche. Die ÖVP brauche auch die Unbequemen in der Partei, die Missstände aufzeigten.

Haslauers Rundumschlag gegen Faymann und die Koalition in Wien fügt sich jedenfalls nahtlos in eine ganze Serie von ungestümen ÖVP-Attacken gegen den SPÖ-Chef: ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf (Vorarlberg) forderte Aufklärung vom Kanzler wegen angeblichen Korruptionsverdachts. Ex-ÖVP-Staatssekretär Reinhold Lopatka (Steiermark) wiederum ortete eine "Sauerei".

"Haslauers Aussagen unwürdig, inakzeptabel"
Scharf der Konter der SPÖ auf diese massiven Angriffe aus den Reihen des Koalitionspartners: Laura Rudas nannte die Ausfälle unwürdig und inakzeptabel – auch von der bierseligen Stimmung in einem Brauereikeller dürfe man sich nicht dazu hinreißen lassen.

Auslöser der ÖVP-Attacken gegen die SPÖ sind zahlreiche Skandale samt Korruptionsverdacht in der Zeit der ÖVP-FPÖ-Regierung unter Wolfgang Schüssel. Gerade erst wurde der Gatte von Ex-ÖVP-Ministerin Maria Rauch-Kallat, Alfons Mensdorff-Pouilly, acht Stunden verhört.

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