Zertifikat-Hack

IT-Sicherheitsfirma DigiNotar nach Datenskandal pleite

Web
21.09.2011 15:28
Die durch einen spektakulären Hackerskandal in die Schlagzeilen geratene Firma DigiNotar ist pleite. Nach dem Insolvenzantrag habe das Bezirksgericht im niederländischen Haarlem einen Konkursverwalter eingesetzt, teilte die Muttergesellschaft Vasco mit. Nun soll auch geklärt werden, wer für den Einbruch in die Server des Unternehmens verantwortlich ist.

DigiNotar stellte unter anderem Sicherheitszertifikate für Web-Adressen aus und war auch für die Sicherheit der Websites der niederländischen Regierung zuständig. Das Unternehmen geriet zuletzt in Schwierigkeiten, nachdem ein schwerer Hackerangriff bei dem Unternehmen bekannt wurde. Hunderte gefälschte Zertifikate für Internetseiten waren in Umlauf geraten. Vor wenigen Wochen hatte die niederländische Regierung dem Unternehmen untersagt, überhaupt noch Zertifikate auszustellen, um weiteren Schaden abzuwenden.

Mit gefälschten oder manipulierten Zertifikaten lassen sich fremde Websites täuschend echt kopieren. Auch die Kommunikation kann abgefangen werden. Anfang September waren weit über 500 solcher gefälschten Signaturen in Umlauf geraten, unter anderem Adressen wie facebook.com, cia.gov und von Microsoft. Gefälschte Zertifikate wurden unter anderem dafür genutzt, iranische Nutzer von Google auszuspähen. Die niederländische Regierung hatte DigiNotar zudem vorgeworfen, das wahre Ausmaß des Einbruchs zunächst verschleiert zu haben.

Eigenen Angaben zufolge war das Unternehmen bereits seit 19. Juli von dem Hack unterrichtet gewesen, hatte es aber offenbar nicht für nötig gehalten, betroffene Firmen und Internetnutzer darüber zu informieren. An die Öffentlichkeit gelangt war das massive Spionageproblem nur dank einer neuen Sicherheitsfunktion in Googles Chrome- Browser. DigiNotar hatte erklärt, fast alle gefälschten Zertifikate bereits aus dem Verkehr gezogen zu haben.

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