Krise spitzt sich zu

Rechnungen nicht bezahlt: Spanische Stadt ohne Licht

Ausland
21.09.2011 15:54
Es ist schon für Privathaushalte nicht erfreulich, wenn der Strom aufgrund unbezahlter Rechnungen plötzlich abgedreht wird. Eine solche Maßnahme erreicht freilich eine andere Dimension, wenn sie eine ganze Stadt betrifft: So gingen im spanischen Albacate am Dienstagabend in mehreren öffentlichen Einrichtungen die Lichter aus, weil der Ort beim Stromkonzern Iberdrola offene Rechnungen in der Höhe von einer Million Euro hat.

Unter den betroffenen öffentlichen Einrichtungen war etwa ein Schwimmbad, in dem sich zum Zeitpunkt der Stromabschaltung viele Badegäste aufhielten, wie eine Stadtsprecherin sagte. Auch in einer Bibliothek und einem Sportzentrum der 175.000 Einwohner zählenden zentralspanischen Stadt sei es dunkel geworden.

Weitere Abschaltungen befürchtet
Bürgermeisterin Carmen Bayod habe Iberdrola in letzter Minute davon abhalten können, den Strom in einem Kindergarten abzuschalten. "Das sind die ersten Abschaltungen, wir fürchten aber noch weitere", sagte die Sprecherin der Stadt. Der Betreiber bestätigte die Abschaltungen, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern.

Der Stromkonzern Iberdrola hatte nach Angaben der Stadt im Vorfeld vor den Abschaltungen in nicht dringend benötigten öffentlichen Einrichtungen gewarnt. Die Entscheidung darüber, welche Einrichtungen nicht dringend benötigt werden, traf dann aber nicht etwa die Stadtverwaltung, sondern laut der Stadtsprecherin der Konzern.

Städte kämpfen mit Finanzproblemen
Aufgrund der weltweiten Finanzkrise und des Platzens der Immobilienblase 2008 kämpfen viele spanische Städte und Regionen mit finanziellen Problemen. Die Schulden Albacetes belaufen sich auf 15 Millionen Euro. Iberdrola und städtischen Beamten zufolge häufte die Stadt unbezahlte Stromrechnungen von mehr als einer Million Euro an.

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