Kein Maulkorb mehr
Neue Freiheit: US-Militärs dürfen jetzt offiziell schwul sein
Rund 14.000 waren aus den Streitkräften geflogen, weil sie sich deklariert hatten. Viele mussten lügen, um ihrem Traumjob nachzugehen. Jetzt dürfen betroffene Armeeangehörige sagen, dass sie schwul sind, ohne Angst um ihren Job haben zu müssen. Sie dürfen Sex mit einem anderen Mann haben und eine Homo-Ehe oder -Partnerschaft eingehen, wenn das in ihrem Staat möglich ist.
"Ab heute werden patriotische Amerikaner in Uniform nicht mehr darüber lügen müssen, wer sie sind, um dem Land, das sie lieben, zu dienen", hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses.
Kurse für zwei Millionen Armeeangehörige
Senat und Repräsentantenhaus hatten DADT im Vorjahr zu Fall gebracht - ein Wahlversprechen von Präsident Barack Obama. Die Demokraten und auch ein Teil der Republikaner stimmten für die Streichung. Bis zuletzt versuchten republikanische Politiker aber, die Abschaffung doch noch zu verhindern oder zu verzögern.
Auch das US-Verteidigungsministerium hatte das Auslaufen der Regelung über Monate verzögert, weil es erst Kurse für zwei Millionen Angehörige über die neue Situation abhielt und prüfte, ob der Zusammenhalt der Einheiten oder die Kampfmoral nicht in Gefahr sei.
Gleichstellung noch nicht ganz erreicht
Ganz ist eine Gleichstellung jedoch nicht erreicht. So werden gleichgeschlechtlichen Paaren nach wie vor die Wohnungs-, Bildungs- und Gesundheitsförderungen, die andere Paare erhalten, verwehrt. Schwule und Lesben dürfen demnach zusammenleben, nicht aber in Wohnungen, die die Armee zur Verfügung stellt. Auch können Nicht-Heterosexuelle keine Beschwerden wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz einbringen.
65.000 Truppenangehörige in Feierlaune
Die Feierlaune ließ sich dadurch jedoch nicht vertreiben: "Eine Riesenlast ist mir und 65.000 anderen schwulen, lesbischen und bisexuellen Truppenangehörigen, die in der Armee dienen, von den Schultern genommen", betonte etwa der 27-jährige Luftwaffen-Lieutenant Seefried. Um die Botschaft des Aus für "Don't Ask, Don't Tell" klar zu machen, bemühte ein Senator den 1998 verstorbenen Parade-Konservativen Barry Goldwater, der schon vor Jahrzehnten meinte: "You don't have to be straight to shoot straight."
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