Konstantes (nicht durch Krankheit ausgelöstes) Untergewicht wurde von den Forschern des National Cancer überraschend als Risikofaktor für ein vorzeitiges Ableben ermittelt. Doch nur acht Prozent der Todesfälle seien direkt auf extremes Übergewicht zurückzuführen. Das sind die Ergebnisse einer bereits heftig diskutierten Studie, die im Journal of the American Medical Association publiziert wurde.
Die Wissenschafter analysierten die Sterblichkeitsrate eines Untersuchungssamples anhand ihres "Body Mass Indexes". Dieser gibt durch Aufschluss über das Verhältnis von Größe und Gewicht (siehe Linkbox!). Die kontroversiellen Ergebnisse der Studie, deren Hauptaussage darin besteht, dass Übergewicht nicht in dem Maße gesundheitsschädlich ist wie bisher angenommen wurde und dass einige Pfunde zuviel sogar gesundheitsfördernd sind, spalten die Meinungen der Wissenschafter.
"Ich liebe diese Studie. Die Ergebnisse sind für mich ein schon lange nötiger Dämpfer für die nationale Fetthysterie" erklärte Steven Blair vom Cooper Institute für präventive Medizin. Andere Wissenschafter sehen die Untersuchungsergebnisse jedoch distanzierter und kritisieren, dass dadurch eine Beschönigung von Fettleibigkeit betrieben werde. "Die Ergebnisse der Studie beziehen sich nur auf die Spitze des Eisbergs, nämlich die Zahl der Todesfälle und nicht auf die Todesursache. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass übergewichtige Menschen ein höheres Risiko haben an Herz- Kreislaufkrankheiten, Diabetes oder Bluthochdruck zu leiden", resümierte JoAnn Manson von der Harvard University.
Letztlich gilt auf jeden Fall: Übertriebener Schlankheitswahn ist sicher nicht gesund – und wer wirklich dick ist, steuert auf Gesundheitsprobleme zu.
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