Kapitel zu Ende

Siemens verkündet Totalausstieg aus Atomgeschäft

Ausland
18.09.2011 12:38
Deutschlands größtes Energieunternehmen lässt das Atomgeschäft fallen. Siemens gibt sein Geschäft mit der Kernkraft endgültig auf, verkündete Konzernchef Peter Löscher am Sonntag im Interview mit dem Nachtrichtenmagazin "Spiegel". "Das Kapitel ist für uns abgeschlossen", so der gebürtige Kärntner. Das Geschäft mit der Kernkraft hatte Siemens zuletzt wenig Freude bereitet.

Löscher hatte in den vergangenen Monaten immer wieder öffentlich über eine mögliche Strategiewende gesprochen. Die nun erfolgte Entscheidung sei die "Antwort" seines Unternehmens "auf die klare Positionierung von Gesellschaft und Politik in Deutschland zum Ausstieg aus der Kernenergie", sagte der aus Kärnten stammende Manager mit Blick auf die Atomkatastrophe von Fukushima.

Nur noch Komponenten-Lieferant
Zum geplanten Atom-Joint-Venture mit dem russischen Rosatom-Konzern wird es somit nicht mehr kommen, sagte Löscher. Man wolle "auf anderen Feldern" mit den Partnern zusammenarbeiten. Statt sich am Bau kompletter Kernkraftwerke zu beteiligen, will der Konzern künftig nur noch Komponenten wie Dampfturbinen liefern, die auch bei konventionellen Kraftwerken zum Einsatz kommen.

Kostspieliger Ausstieg aus Atomtochter
Das Geschäft mit der Kernkraft hatte Siemens zuletzt eine schöne Stange Geld gekostet. Der Ausstieg aus der gemeinsamen Atomtochter mit dem französischen Areva-Konzern kostete den Technologiekonzern 682 Millionen Euro inklusive Zinsen. Ein Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer hatte entschieden, dass Siemens seinen vertraglichen Pflichten gegenüber Areva nicht in vollem Umfang nachgekommen war.

Die geplante Energiewende in Deutschland bezeichnete Löscher als "Jahrhundertprojekt". Das Ziel, den Ökostrom-Anteil bis zum Jahr 2020 auf 35 Prozent zu erhöhen, hält er für erreichbar.

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