Falscher Alarm

Kein Quecksilber im Wildbret: Heeres-Labor pfuschte

Niederösterreich
17.09.2011 13:07
Ein Schuss in den Ofen waren die heeresinternen Untersuchungen von Wildbret. Wie berichtet, schlugen Experten des Bundesheeres im August Alarm: Sie hatten weit überhöhte Schwermetallwerte im Fleisch von auf dem Truppenübungsplatz Bruckneudorf geschossenen Rehen festgestellt. Nun kam die Entwarnung.

Die Meldungen aus einem Labor des Heeres sorgten für Unsicherheit bei Konsumenten: Hohe Konzentrationen von Blei und Quecksilber sollen sich in den Proben befunden haben. Zur Überprüfung wurden die Tests von der Agentur für Lebensmittelsicherheit wiederholt. Außerdem nahmen Experten in den niederösterreichischen Bezirken Bruck an der Leitha, Wiener Neustadt, Baden sowie in Neusiedl weitere Proben.

Horror-Werte durch Messfehler?
Der niederösterreichische Landesveterinär Franz Karner: "Die Resultate sind negativ. Es gibt also keine überhöhten Schwermetallwerte im untersuchten Wildbret." Für die Heeres-Laboranten äußerst peinlich. Sprecher Peter Barthov: "Die Ursachenforschung musste die Agentur für Lebensmittelsicherheit übernehmen. Unser Labor hat dafür keine Lizenz." Mögliche Ursache für die vermeintlichen Horror-Werte könnte entweder ein Messfehler oder die Verunreinigung der Proben gewesen sein.

Der Burgenländische Landesjagdverband hatte nach Bekanntwerden der hohen Schwermetall-Werte selbst Wildbret aus dem Raum um den Truppenübungsplatz untersuchen lassen. Er sei bereits darüber informiert worden, dass die Testergebnisse negativ seien, so Landesjägermeister Peter Prieler. Nun warte man noch auf die schriftliche Bestätigung.

"Hat uns massiv geschadet"
In der Jägerschaft sei man einerseits froh, dass keine überhöhten Werte festgestellt wurden. Andererseits sei man verärgert über die Vorgangsweise des Bundesheeres, "weil uns das massiv geschadet hat", so Prieler. Kritisiert wird, dass nach Feststellung der hohen Schwermetallwerte kein Referenzlabor beigezogen worden sei, wie dies normalerweise bei solchen Ergebnissen üblich ist.

Seitens der burgenländischen Jägerschaft bemühe man sich, qualitativ hochwertiges Wildfleisch anzubieten. Aus den Erfahrungen bisheriger Messungen habe man derartig hohe Schwermetallwerte von Beginn an nicht für möglich gehalten, so Pieler. Eine so hohe Quecksilberkonzentration zeige bei Wild nämlich rasch Wirkung, die bis hin zu auffälligem Verhalten des Tieres reiche.

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