Mordanklage in Dubai

Söhne bleiben ruhig: “Depressiv werden sinnlos”

Österreich
15.09.2011 18:22
Die beiden Söhne Dr. Eugen A.s, der bekanntlich in Dubai unter Mordanklage steht und dem die Todesstrafe droht, versuchen, sachlich zu bleiben und die schreckliche Angelegenheit nicht durch Gefühlsausbrüche noch schlimmer zu machen, als sie ohnehin schon ist. Daheim im oberösterreichischen Bad Ischl läuft allerdings langsam die Zeit davon - die Mutter ist schwer krank. Die "Krone" hat sich mit Sohn Gabriel (25) unterhalten.

"Krone": Sie und Ihre Familie wirken sehr ruhig. Wie schaffen Sie das?
Gabriel A.: Wir versuchen, sachlich zu bleiben und einen kühlen Kopf zu bewahren. Es bringt auch nichts, wenn wir daheim depressiv werden, das würde alles nur noch schlimmer machen.

"Krone": Mit der Erkrankung Ihrer Mutter hat sich die Lage verschärft.
Gabriel A.: Es ist eine Doppelbelastung für uns. Und da unsere Mutter schwer erkrankt ist, ist der Faktor Zeit entscheidend geworden. Wir können nicht mehr taktieren. Es ist nur wichtig, dass Vater so früh wie möglich heimkommt und Mutter sehen kann. Das würde ihrer Genesung sehr helfen.

"Krone": Es gab schon Aussagen, dass Ihr Vater bald zumindest kurz heimkommen könnte.
Gabriel A.: Es sind ständig diplomatische Bemühungen im Gange, aber einen Termin gibt es leider nicht. Wir telefonieren täglich mehrere Male mit unserem Vater, und wir sind optimistisch, dass sich alles zum Guten wendet.

"Krone": Ihr Vater hat versprochen, für die Verhandlung nach Dubai zurückzukehren, falls er jetzt nach Hause reisen darf. Jeder würde verstehen, wenn er dies nicht täte.
Gabriel A.: Sich nicht dem Verfahren zu stellen, widerspräche dem Gerechtigkeitssinn unseres Vaters. Er will eine faire Verhandlung, und wir sind sicher, dass die Vorwürfe mit sachlichen Argumenten ausgeräumt werden. Es gilt auch, Vaters guten Namen reinzuwaschen.

Dem Bad Ischler Intensivmediziner Dr. Eugen A. sowie einem indischen Kollegen wird der Tod eines querschnittgelähmten Patienten durch Unterlassung von Hilfeleistung sowie die Gabe einer hohen Dosis von Opiaten im Februar 2009 im Rashid Hospital in dem arabischen Emirat zur Last gelegt. Der Oberösterreicher soll die Order ausgegeben haben, den Kranken im Falle eines Herzstillstands nicht wiederzubeleben. Der Vorwurf wurde von Eugen A. des Öfteren als "völlig absurd" bezeichnet.

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