Riesenspinnen und Co.

Tiefseeaquarium als neue Attraktion im Haus des Meeres

Wien
15.09.2011 18:23
Eine neue Attraktion im Wiener Haus des Meeres gewährt seit Donnerstag Einblicke in die eher unzugänglichen Regionen des Ozeans. Denn das neue Tiefseeaquarium beherbergt unter anderem die ungewöhnlich gepanzerte Stachelschwein-Krabbe, Tannenzapfenfische sowie Japanische Riesenseespinnen (siehe Bild). Letztere sind die Stars im schummrigen Becken.

Bei den Riesenseespinnen handelt sich in Wahrheit nicht um Spinnen, sondern um die größte lebende Krebsart der Welt. Sie können eine Bein-Spannweite von über drei Metern und ein Gewicht von bis zu 20 Kilo erreichen. Die in Wien zu bestaunenden Exemplare sind zwar etwas kleiner, mit einer Spannweite von mehr als einen Meter aber dennoch von stattlicher Größe. Riesenseespinnen siedeln nur an der japanischen Küste und im nördlichen Pazifik in 300 bis 400 Metern Tiefe.

Weit kleiner, aber nicht minder originell, ist die Stachelschwein-Krabbe. Sie ist, wie der Name schon sagt, am ganzen Körper mit Stacheln bedeckt.

Die Tiefseebewohner ernähren sich meist von Partikel, die aus weiter oben gelegenen Regionen absinken. Dabei handelt es sich vor allem um Aas oder Ausscheidungen. Im Vergleich dazu ist das Leben im Haus des Meeres luxuriös: Sogar frischer Tintenfisch steht auf dem Speiseplan.

Tiefseeaquarium mit 12.000 Liter Wasser gefüllt
In freier Wildbahn sind diese Tiere nur mittels U-Boot zu besuchen, leben sie doch mindestens einige hundert Meter unter der Meeresoberfläche. Im Haus des Meeres reicht eine Liftfahrt in den fünften Stock, wo sich das neue Tiefseeaquarium befindet. Es ist mit 12.000 Liter Wasser gefüllt, wobei die technische Herausforderung vor allem im Management der Temperatur liegt.

Diese darf nämlich nie über 14 Grad ansteigen, wie Direktor Michael Mitic am Donnerstag betonte. Dafür sorgt ein Kühlsystem mit einem Wärmespeicher aus Titan. Auch eine spezielle Scheibe war aufgrund des Temperaturunterschiedes zwischen Aquarium und Umgebung nötig. Auf dieser bildet sich kein Kondenswasser, das ansonsten die Sicht einschränken würde.

Die Herstellung spezieller Druckverhältnisse war laut Mitic nicht notwendig. Die Bewohner des neuen Aquariums sind in der Lage, sich an die Verhältnisse an der Oberfläche anzupassen. Und noch einen weiteren Unterschied zum natürlichen Lebensraum gibt es: Statt der dort vorherrschenden völligen Dunkelheit ist die neue Attraktion beleuchtet, wenn auch nur spärlich.

"Man muss schauen, dass man nicht gefressen wird"
Gekostet hat die Errichtung des Aquariums rund 180.000 Euro. Die offizielle Eröffnung des neuen Beckens fand in Anwesenheit der Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner statt. Sie fand prompt Ähnlichkeiten zwischen ihrer Tätigkeit als Finanzstadträtin und dem Leben in der Tiefsee: "Es kommt wenig rein, trotzdem muss man was daraus machen und man muss schauen, dass man nicht gefressen wird." Gewidmet ist das Becken dem ersten Präsidenten des Haus des Meeres, Fritz Hartel, der sein Amt von 1957 bis 1971 ausübte.

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