Es regnet Blei

“The Gunstringer” lässt Gerechtigkeit walten

Spiele
13.09.2011 07:26
Sie haben ihn getötet und begraben, doch das hat ihn nur noch wütender gemacht. Jetzt ist er zurück von den Toten und nur noch von einem einzigen Wunsch getrieben: Rache an seiner ehemaligen Posse zu nehmen. Er, er ist der "Gunstringer" und namensgebender Held von Microsofts jüngstem gleichermaßen spaßigen wie bleihaltigen Spross für die Xbox-360-Bewegungssteuerung Kinect.

Der Gunstringer ist Richter, Geschworener und Vollstrecker in einer Person. Wo er ist, regnet es Gerechtigkeit in Form von Blei. Sechs Gesetzesbrecher mit sechs Kugeln zu erledigen? Für den Gunstringer kein Problem.

Als Hindernis könnten sich lediglich die Fäden erweisen, denn der Gunstringer ist in Wirklichkeit eine Marionette und der Schauplatz nicht der Wilde Westen, sondern eine Theaterbühne mit realem Publikum im Hintergrund.

Dem Spaß tut dies allerdings keinen Abbruch. In die Rolle des Puppenspielers geschlüpft, ist es die Aufgabe des Spielers, denn Gunstringer in einem Mix aus Plattformer und (Railgun-)Shooter durch die liebevoll dekorierten Kulissen zu lotsen und dabei für Recht und Ordnung zu sorgen.

Die linke Hand übernimmt dabei die Kontrolle des Gunstringers. Mit einem Ruck nach oben werden die Fäden der Marionette gestrafft und der Revolverheld in eine aufrechte Position gebracht. Noch ein Stückchen höher, und der Gunstringer beginnt zu springen. Ein Schwenk nach links oder rechts führt ihn hingegen an Hindernissen wie Steinen oder etwa Kakteen vorbei.

Die weitaus wichtigere Hand ist jedoch die rechte. Mit ihr werden bis zu sechs Ziele markiert und anschließend mittels typischer Schießbewegung der Hand ins Jenseits befördert. Vorausgesetzt, man führt die Geste nicht zu hektisch aus und befindet sich nicht gerade in der Deckung. Dann verweigert der Gunstringer nämlich seinen Dienst.

Erst wenn er mit der linken Hand aus der Deckung herausgeführt wird, spritzt er wieder Blei. Geschossen wird dabei auf so ziemlich alles, was sich bewegt: Grasende Tiere, Geier, Fässer, Kisten und natürlich die diversen Widersacher, die ihrerseits kräftig mit Blei und Dynamit nach dem Leben der Marionette trachten.

Gelingt es ihr nicht, die ankommenden Geschosse zu pulverisieren, geht das auf Kosten der Gesundheit, die allerdings durch das Abschießen von Herzen wieder regeneriert werden kann. Nicht minder nützlich sind die im Level verteilten Tacos, die dem Gunstringer kurzzeitig zu tödlicher Präzision verhelfen.

Der Gunstringer ist aber keineswegs immer nur am Ballern. Wenn es sein muss, lässt er auch seine Fäuste sprechen oder hüpft in Donkey-Kong-Manier über brennende Fässer. Die Macher von Twisted Pixel Games haben sich allerlei einfallen lassen, um den bleihaltigen Spaß möglichst abwechslungsreich zu gestalten.

Besonders erwähnenswert ist die überaus gelungene und humorvolle Präsentation in Bastel-Optik ("Little Big Planet" lässt grüßen), die zusammen mit einer tollen Erzählerstimme und typischen Country-Klängen für die perfekte Wild-West-Atmosphäre sorgt.

Das eigentliche Spiel ist zwar vergleichsweise kurz ausgefallen, freischaltbare Extras wie Videos, Musik, Konzeptgrafiken oder neue Modi - so zeigt der "Fleischmodus" etwa, wie der Gunstringer noch zu Lebzeiten aussah - halten die Motivation jedoch aufrecht und steigern den Wiederspielwert. Auch ein Zwei-Spieler-Koop-Modus - online und offline - hat den Weg ins Spiel gefunden.

Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass dem Spiel ein Download-Code für die Kinect-Version des populären Spiels "Fruit Ninja" (siehe Infobox) beiliegt.

Fazit: In "The Gunstringer" stecken viel Liebe und Humor, und das sieht und spürt man in jeder einzelnen Sekunde des Spiels. Nebst origineller Idee und Aufmachung kommt die Action aber auch nicht zu kurz. Es braucht zwar ein wenig Eingewöhnung, um sich mit der Steuerung der überaus sympathischen Marionette vertraut zu machen, doch schon nach kurzer Zeit gehen das Zielen und Schießen mit der Hand leicht von selbiger. Daher gilt: unbedingt ausprobieren - die Demo steht via Xbox Live zur Verfügung.

Plattform: Xbox 360 (erfordert Kinect)
Publisher: Microsoft
krone.at-Wertung: 9/10

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