Pioniere in Not

Verlustreiches AOL will von Yahoo aufgekauft werden

Web
12.09.2011 09:39
Der Chef des verlustreichen Internetkonzerns AOL spricht nach einem Medienbericht mit Yahoo-Beratern über einen Zusammenschluss der beiden Branchenurgesteine. Yahoo kämpft zwar ebenfalls seit Jahren gegen die Verdrängung durch Konzerne wie Google und hat bereits Tausdende Mitarbeiter entlassen, verdient aber noch Geld.

Wie die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag schrieb, schwebt AOL-Chef Tim Armstrong vor, dass das deutlich größere Yahoo das kleinere AOL schluckt. Allerdings wolle er, Armstrong, an die Spitze des Gesamtkonzerns rücken.

Bereits im Vorjahr war Armstrong um Yahoo herumgeschlichen (siehe Infobox). Allerdings habe ihn die damalige Yahoo-Chefin Carol Bartz abgewiesen, schrieb Bloomberg am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Nun jedoch, da Bartz gefeuert worden sei, unternehme der AOL-Chef einen erneuten Anlauf. Nach Medienberichten berät dieselbe Investmentbank die beiden Konzerne, nämlich die im Technologiesektor erfahrene Allen & Co.

Yahoo möglicherweise wenig begeistert
Doch auch nach dem Ausscheiden von Bartz dürfte Armstrong bei Yahoo auf wenig Gegenliebe stoßen. Zwar kämpfen beide Internetpioniere gegen ein schrumpfendes Geschäft und einen übermächtigen Gegner Google. Doch Yahoo schafft es bis heute - wohl auch dank der Entlassung Tausender Mitarbeiter -, Geld zu verdienen. Dagegen schreibt AOL seit der Loslösung vom früheren Mutterkonzern Time Warner wiederholt Verluste. Offiziell wollten sich beide Firmen nicht äußern.

Einstiger Riese AOL heute vor dem Abgrund
Yahoo ist aktuell 18,3 Milliarden Dollar (13,24 Milliarden Euro) wert, AOL kommt gerade noch auf 1,6 Milliarden Dollar und verlor am Freitag weitere 5 Prozent. AOL war einst ganz groß im Geschäft als Anbieter von Internet-Zugängen und ein Portal mit Diensten wie E-Mail. Viele Nutzer erinnern sich bis heute mit Schrecken an die Flut von AOL-CDs. Auf dem Höhepunkt des Dotcom-Booms fusionierte das Unternehmen mit dem Medienriesen Time Warner. Die Firmenehe geriet jedoch zum Desaster und wurde Ende 2009 geschieden.

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